Tennis-Bundesliga BW Krefeld: Kultspieler, Dauerbrenner und Neuentdeckungen

Die Bundesliga-Saison ist für BW Krefeld Geschichte — das waren die Höhepunkte.

Das ist die Bilanz der Spieler.

Krefeld. Wie schnell die Zeit vergeht. Seit Sonntag ist die Saison 2017 in der Tennis-Bundesliga Geschichte. Die Spieler reisen ab, auch für Blau-Weiß-Teamchef Olaf Merkel steht ein Urlaub an. Zehn Tage Rennradfahren in Bayern und Österreich. Abschalten, das Geschehen Revue passieren lassen. Zeit für eine Bilanz der vergangenen sechs Wochen.

Drei Siege, zwei Remis und drei Niederlagen. Alle Siege daheim — gegen Gladbach, Rochusclub und BW Aachen — auswärts gelangen in Mannheim und Weinheim immerhin Punkteteilungen. Gegen Meister Halle und in Köln gingen die Krefelder als Verlierer vom Platz. Nur gegen Kurhaus Aachen verloren die Krefelder im letzten Heimspiel vor eigenem Publikum. Da waren aber die Topleute schon nicht mehr dabei. Acht Punkte, einer weniger als im Vorjahr, als aber auch ein Duell mehr ausgetragen wurde. Der Abstieg war nie ein Thema. Ein Mittelfeldplatz ist es geworden — wie 2016. Merkel sagt: „Es war ausgeglichener denn je. Die Teams waren ganz eng beieinander. Die Punkte sind mir zweitrangig. Wir haben Glück und Pech gehabt. Unser Fokus liegt auf den Heimspielen. Da haben wir tolle Events geboten.“

Ruben Ramirez Hidalgo, 39, und Federico Gaio, 25, standen fast immer bereit, spielten oft. Auch wenn ihr Ertrag an Matchpunkten nicht an den der Top-Leute heranreicht, sagt Merkel: „Sie haben eine besondere Ausstrahlung. Sie sind wichtig für den Teamspirit, immer verfügbar und sehr wertvoll für uns.“ Beide würde der Teamchef gerne für 2018 halten.

Neuzugang Marco Checchinato, 24, entpuppte sich als Erfolgsgarant. Der an ATP-Rang 101 gelistete Italiener gewann jedes seiner Einzel für Blau-Weiß. Merkel: „Er ist dazu noch sympathisch. Ein echter Gewinn für uns.“ Paolo Lorenzi, 35, („Der Mann des Teams“) war erneut sehr engagiert und erfolgreich, zeigte seine Turnierleistung auch bei Blau-Weiß. Auch Maximo Gonzalez, 34, langjähriger Argentinier in Diensten des Stadtwald-Teams, war mit seiner Abgeklärtheit ein Trumpf. Merkel bezeichnet ihn als „Kultfigur, die was rüberbringt.“ Mit dem Trio möchte der Teamchef ebenfalls weiterarbeiten.

Horacio Zeballos, 32, der einen deutschen Pass besitzt, trat nur einmal für Krefeld an, gewann aber. Facundo Bagnis, 27, überzeugte in Mannheim mit zwei Punkten. Zu weiteren Verpflichtungen reichte es nicht. Mit Zeballos (ATP 58) kann sich Merkel eine Zusammenarbeit vorstellen, allerdings dann mit mehr Einsätzen für Krefeld. Bagnis nannte Merkel „eine gute Wahl“. In Melbourne will der BW-Teamchef das Gespräch suchen. Arthur de Greef, 25, enttäuschte im ersten Match, machte es gegen Kurhaus Aachen mit einem beherzten Duell gegen seinen Landsmann Steve Darcis wieder gut. Merkel sagt: „Man sollte ihn dabei haben. Ich werde an ihm festhalten.“

Der Argentinier Federico Coria, 25, überzeugte nicht, verlor beide Matches, war „müde nach drei Monaten in Europa“. Auch Inigo Cervantes, 27, war nach einem Jahr der Verletzungen noch nicht in Top-Form, in der Rangliste auf Platz 248 abgerutscht. Jürgen Melzer, 36, war ebenfalls dauerhaft verletzt. Falls sich der Österreicher aber noch einmal zu einem Comeback durchringt, sei für ihn ein Top-Platz bei Blau-Weiß frei, so Merkel.

Einen positiven Eindruck gewann Olaf Merkel von Davide Galoppini, 22, und Pedro Martinez Portero, 20, die in Weinheim aufschlugen: „Sie haben sehr positiv mit Leistung überzeugt.“ Auch mit ihnen kann sich der Teamchef eine Weiterarbeit vorstellen.

Ist eine Steigerung im nächsten Jahr möglich? Merkel sagt: „Die Ansprüche werden immer höher. Es ist schon schwierig, das zu halten. Die Leute wollen immer gerne eine Steigerung sehen. Es ist eine Herausforderung, aber ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen. Über sechs Wochen muss alles klappen. Man darf nicht vergessen: Für die Top-Spieler ist die Bundesliga nur zweite Wahl.“