Zwei Topteams warten auf die Pinguine

Die Krefelder müssen am Freitag nach Köln und empfangen am Sonntag die Eisbären Berlin. Einige Spieler sind angeschlagen.

Krefeld. Trainer Rick Adduono hatte eine sehr passende Formulierung für die Situation seiner Pinguine parat: „Nagging injuries“, sprich nagende, bohrende, nervende Verletzungen plagten einige Spieler. Kein Wunder, ist doch im Dezember und Januar Hochsaison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mit Spielen im Akkord, beispielsweise derzeit bei den Pinguinen deren fünf in zehn Tagen.

Da bleibt keine Zeit, kleine Blessuren auszukurieren. Man versucht irgendwie diese Zusatz- und Sonderschichten zu bewältigen, denn eine Woche Pause würde drei Spiele Fehlzeit bedeuten. Die unausweichliche Folge: Der Krankenstand steigt aufgrund verschleppter Malaisen.

Wie alle Trainer gibt sich Adduono sehr verschlossen, wenn es in solchen „crunch times“ um Informationen über die Verletzten geht. Aber mit Boris Blank (Prellung) und Herberts Vasiljevs (Nacken) sind die beiden Topscorer angeschlagen. Blank nahm vor dem Spiel in Düsseldorf sogar Schmerzmittel, um im Rather Dom spielen zu können. Heute wird Blank noch einmal untersucht. Vasiljevs konnte beim Derby in Düsseldorf nicht auflaufen und verfolgte die Partie auf der Tribüne neben Daniel Pietta (Oberschenkel), der hofft, möglicherweise am Sonntag wieder im Kader zu stehen. Steve Hanusch (Knie) und Martin Schymainski (Rippen) sind weitere Spieler, bei denen die sich die Beschwerden von nervend schon über nagend bis teilweise zum Nichtspielenkönnen entwickelten.

Und ausgerechnet in dieser Phase warten zwei Topteams der Liga auf die Pinguine, quasi als großes Finale der Weihnachtszeit. Heute beim Tabellenzweiten Köln, und am Sonntag im König-Palast gegen die Eisbären aus Berlin, bei dem es wie schon bei der Partie gegen Wolfsburg richtig voll werden kann im König-Palast (siehe Info). Wenn die Berliner derzeit hinter den Pinguinen in Tabelle rangieren, dann ist das auch zwei noch fehlenden Spielen geschuldet. Die Klasse der Eisbären wird niemand in der DEL ernsthaft bestreiten.

Genauso wie man am Freitag in Köln getrost ein ganz anderes „Derby“ erwarten darf, als vorgestern beim souveränen 5:2 gegen schwer angeschlagene Düsseldorfer. Denn Köln hat einen Lauf, spielt seit Wochen stark und hat demzufolge die vielzitierte „breite Brust“. Die haben allerdings auch die Pinguine, denn auch ihre Erfolgsbilanz hat Selbstbewusstsein aufgebaut. Was man sehr gut in Düsseldorf beobachten konnte. Selbst in schwierigen Situationen konnten die allerdings oft überforderten DEG-Cracks bei den Krefelder kein Nervenflattern auslösen. Cool und konzentriert hielten die Pinguine ihre Marschroute durch. Dies muss auch die Devise für die beiden Spitzenspiele am Wochenende sein. Allerdings verfügen sowohl Haie als auch Eisbären über weitaus mehr spielerisches Potenzial als Düsseldorf — zudem auch über erheblich mehr Cracks, die im Alleingang einen Fehler sofort „bestrafen“ können. Die Pinguine müssen also ganz besonders gut die Nerven behalten — und das trotz nervender Verletzungen.