Lost Places: Bradbury Barracks Bradbury Barracks: Bald kein Lost Place mehr?
Heutzutage erfreuen sich verlassene Gebäude und Orte immer größerer Beliebtheit. Dazu zählen auch die Bradbury Barracks an der Kempener Allee in Krefeld-Hüls. Anders als andere militärische Stützpunkte der Briten entstand die Basis nicht nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern wurde bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg gegründet.
Von 1929 bis 1936 lag die Anlage jedoch vollständig brach.
In den Folgejahren wurde das militärische Areal umstrukturiert und diente später als Adolf-von-Nassau-Kaserne der deutschen Wehrmacht als Stützpunkt. Mit dem Ende des Krieges nutzte die „British Army of the Rhine” das Gelände abermals als Militärbasis.
Bis zum Jahr 1955 waren die „Coldstream Guards“ auf dem Areal an der Kempener Allee stationiert. Darauf folgte auf dem 16 Hektar großen Gelände die Niederlassung der „Royal Artillery“. Zehn Jahre später wurden die Geschütztruppen durch die „Royal Signal“, eine Kampfunterstützungseinheit, die für die Informationsaufbereitung zuständig war, abgelöst.
Für die Unterhaltung und Nachrichtenweitergabe der Soldaten und deren Angehörige trug ein Transmitter bei, der das SSVC-Fernsehprogramm ausstrahlte.
Nicht nur die Stationierung der Truppen veränderte sich im Verlauf der Jahre, auch die Anzahl nahm immer weiter ab. 1957 wurde beschlossen, dass die Truppenstärke auf 64 000 reduziert werden soll.
Bis 1960 wurden 9000 weitere Soldaten aus Nordrhein-Westfalen abgezogen. Im Rahmen der Wiedervereinigung wurde beschlossen, dass die Briten innerhalb der nächsten Jahrzehnte die in Deutschland befindlichen militärischen Stützpunkte aufgeben.
2002 rückten schließlich die letzten 700 verbliebenen Fernmeldesoldaten aus Krefeld und Tönisvorst ab, die seit 1994 den Namen „British Forces Germany“ trugen. Als Denkmäler erhalten geblieben sind das Mannschaftsgebäude, die Offiziersmessen, die Stabsgebäude, die Werkstattgebäude, der Exerzierplatz, das Erschließungssystem und die Umfassungsmauer. Das Gelände der Bradbury Barracks lag vollständig brach, bis ein Bebauungsbeschluss rund 20 Jahre später aufgelegt wurde. Dieser sieht vor, dass ein Investor auf dem 112 000 Quadratmeter großen ehemaligen Militärareal ein Wohngebiet bauen will.