Hochzeit Eine Liebe, die seit 70 Jahren hält

Krefeld · Mathilde und Hubert Nolden haben am Donnerstag Gnadenhochzeit gefeiert.

Hubert (94) und Mathilde Nolden (89) haben sich im Oktober 1948 das Ja-Wort gegeben. Foto:

Foto: Dirk Jochmann (DJ)/Dirk Jochmann

Krefeld, Oktober 1948: In der damaligen Notkirche der Pfarrei Zu den heiligen Schutzengeln im Zentrum Oppums geben sich Mathilde und Hubert Nolden das Ja-Wort. Am Donnerstag haben sie das seltene Fest der Gnadenhochzeit gefeiert. Für die ehrenvolle 70 überbrachte Bürgermeisterin Karin Meincke dem Paar einen Blumenstrauß und die Grüße der Stadt.

Mathilde Nolden, die das Prozedere schon von der Gold- wie der Diamantenen Hochzeit kennt, erzählt ganz freudig, dass „auch das Gratulationsschreiben von Bundespräsident Steinmeiner schon angekommen“ ist. So etwas bekommt man nicht jeden Tag. Und 70 Jahre sind ja schon eine Hausnummer. Dass die beiden sich gut verstehen und ergänzen und zusammen schöne Zeiten erlebt haben, darf man also annehmen.

In einem der örtlichen Vereine haben sie sich kennengelernt

Seit 1966 lebt das Paar auf dem Hollerdonk im Elternhaus des Ehemanns. „Wir haben Oppum nie freiwillig verlassen“, bekräftigt die Seniorin. Dabei schmunzelt ihr Mann Hubert, denn er war Kriegsteilnehmer und in Belgien in Gefangenschaft. Kennengelernt haben sich die ehemalige Friseurin und der frühere Automobil-Facharbeiter in einem der zahlreichen Oppumer Vereine.  Die Jubel-Eheleute sind sich einig, ihre große Freude ist die Familie. Eine Tochter, zwei Söhne und deren Partner, sechs Enkel und acht Urenkel feiern das Jubiläum mit.

Gern haben Mathilde und Hubert Nolden mehr als 40 Jahre im Chor Musica mitgewirkt. Er hat sich zwar inzwischen aufgelöst, doch einmal im Monat treffen sich die ehemaligen Sangesfreunde zum gemeinsamen Abendessen und Klönen. Während die Ehefrau sich um das Haus kümmerte, hat Hubert Nolden das Orgelspiel erlernt und in der eigenen Dunkelkammer seine Fotos entwickelt. Enkelin Susanne, die nebenan wohnt, freut sich, dass Oma vor einigen Jahren Hilfe angenommen hat: „Wir mussten sie lange  überreden, endlich einen Fensterputzer kommen zu lassen.“ Auch ein kleiner Treppenlift erleichtert das Leben. Doch den Haushalt führen die beiden allein.

Am Samstag um 10.30 Uhr findet der Festgottesdienst in der St. Karl Borromäus-Kirche auf dem Fungendonk statt.  Danach werden die vielen weißen Papierrosen vor dem Hauseingang noch ein paar Tage an das Ereignis erinnern.