Menschen am Rand der Gesellschaft helfen
Katholischer Verein für soziale Dienste hat seine neue Jahresschrift veröffentlicht. Zahl der Beratungen ist um 30 Prozent gestiegen.
Krefeld. "Schutz bieten, Kraft geben und Mensch sein." Das ist das Leitmotiv des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM). Er legte jetzt seine Jahresschrift 2010 vor. Die 24-seitige Broschüre sticht mit ihrem hausdachförmigen Layout aus dem üblichen DIN-A-4-Format heraus.
Gedruckt und formatiert wurde es in einer Auflage von 300Stück im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ). Das diesjährige Motto der Caritas vermittelt auch das große Spannband an der Fassade: "Experte fürs Leben".
Mit Experten, so erläutert Sozialarbeiter Norbert Delschen, seien ältere Menschen gemeint, deren Erfahrungen für den Zusammenhalt der Gesellschaft von großer Bedeutung sind. "Es geht um Solidarität mit allen Menschen, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass eine humane Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn der eine für den anderen einsteht."
Dieter Schreer, ehrenamtlicher Betreuer, ergänzt: "Die Caritas will mit ihrer Teilhabeinitiative einen Perspektivwechsel vollziehen und deutlich machen, dass alte Menschen nicht eine ökonomische Last für die Gesellschaft sind, sondern vielmehr zu einer besonderen Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens beitragen."
Im Mittelpunkt der Tätigkeit des SKM stehen Menschen am Rande unserer Gesellschaft. Betroffene und Angehörige des SKM berichten über ihr Leben und ihre Erfahrungen. Schreer: "Das sind Obdachlose, Drogenabhängige, psychisch Kranke, geistig oder körperlich Behinderte, Strafgefangene und viele andere, die unsere Hilfe brauchen." Durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit gerieten immer mehr Menschen in den Strudel der Überschuldung.
Sozialarbeiter Norbert Delschen: "Natürlich fragen wir nach den Ursachen von Arbeitslosigkeit. Wir fördern auch die eigene Verantwortung, ohne die gesellschaftliche Verantwortung aus den Augen zu verlieren."
Dieter Schreer verweist auf die steigenden Zahlen in der "offenen Sprechstunde", die ohne Anmeldung genutzt werden könne. Mit 722 Beratungen im vergangenen Jahr seien die Beratungen um fast 30 Prozent gestiegen.