Nirosta kämpft gegen Unfälle

industrie Bürger informieren sich über Arbeitssicherheit und den Ausstoß von Schadstoffen.

Zwei tödliche Arbeitsunfälle haben den im Mai vorgesehenen Nachbarschaftsdialog bei Thyssen-Krupp Nirosta (TKN) gar nicht erst stattfinden lassen. Nun wurde er nachgeholt.

Dabei ging es natürlich auch um die Unfälle selbst. Doch weshalb es zu der Detonation beim Öffnen eines Säuretanks kam, konnte Thomas Müller, Abteilungsleiter für Arbeitssicherheit und Brandschutz, nicht sagen. Die behördlichen Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. "Dies ist seit der Gründung von TKN der erste tödliche Unfall", bedauert Müller. Seit 1995 seien aufgrund großer Anstrengungen die Unfälle mit mehr als einem Ausfalltag von 424 auf 36 zurückgegangen. Das liege daran, dass die Mitarbeiter so ausgiebig geschult würden. Gleichwohl dominieren die verhaltensbedingten Unfälle mit über 90 Prozent - die Technik arbeitet offenbar fehlerfreier als der Mensch.

Auch aus dem Großbrand im Walzwerk 2006 habe man viel gelernt. So kann von der elektronisch gesteuerten Leitwarte die Produktion über Monitore überwacht werden und die verstärkte werkseigene Feuerwehr innerhalb von zwei Minuten am Brandort sein.

Ein nachhaltiges Interesse zeigten die rund 70 Besucher der Veranstaltung an der Emissionsentwicklung in Stahldorf. Anhand der gesetzlich vorgeschriebenen Emissionserklärung von 2008 legte Umweltleiter Michael Fitzek eine durchweg verbesserte Umweltbilanz vor.

Gemessen werden jeweils die Volumenströme beim Verlassen der drei Werksbereiche, zum Beispiel an den Kaminen von Kaltwalzwerk, Stahlwerk und Kesselhaus. Rund 99 Prozent der gas- und staubförmigen Emissionen werden schon im Werk abgefangen und entsorgt. Ein Prozent wird jedoch emittiert und gelangt in die Umwelt.

Im Vergleich zu 2004 reduzierten sich bis 2008 folgende emittierten Werte: Kohlendioxid um 19 Prozent auf 46000 Tonnen pro Jahr, Stickoxide um 16Prozent auf sechs Tonnen und Stäube um 40 Prozent auf 100 Tonnen. Von den Stäuben fallen jährlich 40Tonnen der Kategorie PM10 an, das heißt Stäube, die von der Lunge aufnehmbar sind. Weitere 17Tonnen sind sogenannte Feinstäube.