Mitarbeiter wollen ihr Stadthaus erhalten
100 Krefelder folgten der Einladung der CDU-Fraktion. Zu den Themen gehörten die Gebäudesanierung und der Theaterplatz.
Krefeld. Etwa 100 Bürger sind der Einladung der CDU-Fraktion in die Mediothek gefolgt, um die derzeit strittigen Themen der Stadt zu diskutieren. Oberbürgermeister Gregor Kathstede erläuterte zunächst den Stand verschiedener aktueller Projekte.
Dann entwickelte sich eine Diskussion über Wohl und Wehe des Stadthauses und über die Situation am Theaterplatz. Bemerkenswert das Eingeständnis von Kathstede: „Ich schäme mich vor den Mitarbeitern im Stadthaus und den Besuchern des Theaters wegen der Situation. Aber es gibt Themen, für die es keine ideale Lösung gibt.“
Ratsherr Jürgen Wettingfeld will die beiden Konzepte für die Sanierung des Stadthauses an der Westparkstraße und einen alternativen Neubau in der Innenstadt zunächst ausführlich prüfen und abwägen, bevor sich die Fraktion dazu öffentlich äußere.
Die alte Deckenheizung sei eher ein Mahnmal als ein Denkmal und die derzeit 570 000 Euro an jährlichen Energiekosten eine schwere Hypothek, so der Vorsitzende des Planungsausschusses. Im Sanierungsfall müssten 300 Mitarbeiter für Monate an anderen Arbeitsplätzen untergebracht werden.
Ratsherr Hans-Josef Ruhland: „Es ist ein echtes Dilemma. Das Haus wurde als Gewerbegebäude errichtet und von der Verseidag in einer Notlage übernommen.“ Selbst im Fall einer Sanierung bleibe das Haus des Architekten Eiermann ein energetisch unwirtschaftlicher Bau.
„Aber wir sind stolz auf unser denkmalgeschütztes Gebäude und möchten es erhalten“, sagt ein Stadtmitarbeiter. Die Lage und die Parkplatzsituation seien günstig. Sein Plädoyer für eine Sanierung trifft auch bei anderen Bürgern auf Zustimmung.
Zumal die bisher geschätzten Kosten für einen Neubau mit über 40 Millionen Euro doppelt so hoch veranschlagt wurden und die Bezirksregierung bereits Ablehnung signalisiert habe.
Ein Vorwurf blieb den Politikern nicht erspart: Warum hat man die Renovierungsarbeiten nicht schon viel früher durchgeführt, so wie es Hausbesitzer auch tun? Dann wäre ein solcher Sanierungsstau nicht entstanden.
Zum Thema Theaterplatz waren die Meinungen konträr. Gelassenheit mahnte Kathstede an. Über eine Seidenweberhaus-Sanierung brauche man gar nicht zu diskutieren, wenn die Drogenszene dort bleibe, weil viele Firmen keine Veranstaltungen mehr buchen, sagte ein Teilnehmer, der ein Bürgerbegehren ankündigte.