Naturschutz Nabu sammelt edlen Schrott für guten Zweck

Der Naturschutzbund sammelt in der Mediothek alte Handys für ein Projekt zur Renaturierung der Havel.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Defekte Handys werden meist weggeworfen, obwohl durch ein fachgerechtes Recycling immerhin 17 Metalle und Kunststoffe von über 60 Elementen wieder verwertet werden können. 2006 hat der Naturschutzbund (Nabu) die Aktion „Alte Handys für die Havel“ gestartet. An weit über 400 Sammelstellen werden seitdem in Deutschland alte Handys gesammelt und in den Materialkreislauf zurückgegeben. Für jedes abgegebene Mobiltelefon erhält der Nabu einen Zuschuss, der in ein Projekt zur Renaturierung der unteren Havel westlich von Berlin fließt.

Zum dritten Mal hat der Nabu in Krefeld nun in der Mediothek wieder eine Sammelstelle eingerichtet, die bis zum 12. Oktober 2015 geöffnet ist. Die Mediothek mit ihren vielen Besuchern aller Altersgruppen hat sich als besonders geeigneter Sammelort erwiesen, meint Beatrix Waldt, Vertreterin des Nabu Krefeld/Viersen, und lobt die sehr offene Zusammenarbeit mit der Leitung der Bibliothek. „Es werden auch außerhalb des Aktionszeitraums Handys bei uns abgegeben, die ich in meinem Büro sammle", sagt Evelyn Buchholtz, stellvertretende Leiterin der Mediothek und freut sich über die große Akzeptanz des Projektes.

Alleine 2014 sind bundesweit rund 32 000 Handys gesammelt worden. Seit Beginn der Kampagne sind so über 150 000 Mobiltelefone zusammengekommen und mehr als 500 000 Euro über das Handyrecycling in das Havelprojekt gegangen. Von der verantwortungsbewussten Entsorgung der Altgeräte über die fachgerechte Wiederverwertung von wertvollen Stoffen bis zur sinnvollen Verwendung des eingenommen Geldes für den Naturschutz ist dies eine Erfolgsgeschichte mit vielen Facetten.