Ammoniak Rittberger-Halle: Sperrung schockt Vereine
Die Winter-Öffnung der Anlage wurde aus Sicherheitsgründen auf unbestimmte Zeit verschoben.
Krefeld. Für die betroffenen Vereine war es ein Schock. Die Werner-Rittberger-Eishalle wird wohl nicht wie vorgesehen Ende September wieder in Betrieb gehen können, teilte die Stadt am Dienstagmittag in kurzfristig mit. Grund ist ein erneuter Ammoniak-Zwischenfall in einer Krefelder Eishalle.
Während der eisfreien Zeit wurden in der Rittberger-Halle gravierende Beschädigungen der Betonoberfläche festgestellt. Davon betroffen waren auch die ammoniakführenden Kältemittelleitungen im Bandenbereich. Feuchtigkeit konnte unbemerkt austreten. Eine Fachfirma befand daraufhin: fortgeschrittene Korrosion an den Rohrleitungen.
Das Fazit: Ein weiterer Betrieb der Kälteanlage könnte ein ernsthaftes sicherheitstechnisches Risiko darstellen. Zur genauen Bewertung des Schadens wurde ein Sachverständiger beauftragt. Die Halle bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Für mehrere hundert Leistungs- und Breitensportler bedeutet dies, sich wohl über einen langen Zeitraum die Eisfläche in der Rheinlandhalle teilen zu müssen.
Vor allem für die beiden großen Krefelder Eissportvereine EVK und SCK wie auch für den KEV 81, die Jugendabteilung der Krefeld Pinguine, wird dies zur Mammutaufgabe werden. „Wir müssen das jetzt erstmal verdauen. Gleichzeitig gilt es jetzt, zusammen Lösungen für die aufkommenden Probleme zu finden“, sagt Cordula Meisgen, Vorsitzende des EVK.
Elmar Schmitz, Cheftrainer der DNL—Mannschaft des KEV 81 und Nachwuchskoordinator der Pinguine pflichtet ihr bei: „Für alle Vereine, die regelmäßig in der Rittberger-Halle trainieren und auch spielen, ist das natürlich der Super-Gau“. Vereine machen sich Sorgen um ihre Zukunft Für den 28. September war die offizielle Inbetriebnahme der Rittberger-Halle vorgesehen.
Ab Oktober stehen für viele Jugendmannschaften des KEV 81 Meisterschaftsspiele auf dem Programm. In der Vorbereitung auf Qualifikationsturniere für nationale Meisterschaften befinden sich derzeit bereits die Eiskunstläufer von EVK und SCK. „Unsere Trainingspläne sind ausgearbeitet, unsere Sportler sind mitten in der Vorbereitung“, sagt Jens ter Laak, der Sportliche Leiter des SCK.
Hinzu komme, dass auch die Aufführung des Wintermärchens mit der Premiere am 18. Dezember langfristig geplant und einstudiert werden müsse. Mit mulmigem Gefühl denkt Meisgen auch an mögliche Folgen einer langfristigen Sperrung für den Leistungsstützpunkt Krefeld im Bereich Eiskunstlaufen. Und auch beim Nachwuchs der Pinguine schwingen größere Sorgen mit. „Wir müssen im Rahmen des DEL—Nachwuchskonzeptes Eiszeiten gewähren“, sagt Schmitz. Sollte sich die Situation bis Anfang Oktober nicht entspannen, stünde zudem die Existenz des KEV 81 auf dem Spiel.