Nach 45 Jahren endet die modische Ära von Monika Kunisch
Erste Boutique war in der Acht-Passage. Ende Juni ist Schluss.
Krefeld. Adieu, Adios, Auf Wiedersehen — steht in großen schwarzen Buchstaben auf dem Plakat im Schaufenster an der Marktstraße 5. Das Damenmoden-Geschäft Kunisch schließt Ende Juni. Doch bereits jetzt beginnt der Ausverkauf und der lange Abschied von einem großen Kundenkreis, der mit Monika Kunisch modisch älter geworden ist.
1968 eröffnete die aparte Brünette mit 22 Jahren ihren ersten Laden in Krefeld, die sogenannte A-Boutique in der früheren Acht-Passage am Ostwall. In kürzester Zeit avancierte die zu der ersten Adresse für top-modische, ausgefallene junge Damen-Mode. Statt in Düsseldorf gab es nun die damaligen In-Labels Le Copains, Jean Philippe, Miss Brit und Daniel Hechter in Krefeld — ebenso wie die ersten Mini-Röcke und die 1973 neu gegründete Mode-Marke Marc Cain.
„Meine Kundinnen waren damals fast alle so jung wie ich, sie sind über all die Zeit mitgegangen — und haben mir über 45 Jahre die Treue gehalten“, erzählt Monika Kunisch im Rückblick. Grund hierfür war auch ihr untrügliches Auge dafür, was ihre Kundinnen sich wünschten und was ihnen stand. Ihr Leitsatz: „Unsere beste Investition ist die Zeit, die wir uns für unsere Kunden nehmen.“ Das pflegt sie bis zuletzt mit Claudia Dilkrath, die sie seit 15 Jahren im Geschäft unterstützt.
Aus der Acht-Passage zog Monika Kunisch 1990 mit dem neuen Eigentümer des Geschäfts, Wolfgang Hüsges, an den Ostwall 110, elf Jahre später wechselte sie in das Ladenlokal Ostwall 124. Ihre letzte Station seit 2010 ist nun die Marktstraße. „Ich würde alles wieder so machen“, sagt sie im Rückblick, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und winkt vorbeilaufenden, grüßenden Kunden lächelnd zu.