Nach der Sanierung bleiben die Besucher dem Theater treu
In der Spielzeit 2009/10 kamen 113.000 Zuschauer.
Krefeld. Krefelds Theatergänger sind treue Seelen: Nachdem sie ein Jahr lang auf das SWK-Gelände ausquartiert waren, sind sie fast in alter Stärke ins sanierte Stammhaus zurückgekehrt. Das Theater hat die heikle Umbauphase also mit einem blauen Auge überstanden. Die Statistik, die heute im Theaterkuratorium vorgestellt wird, weist für die vergangene Spielzeit 113325 Besucher aus - gut 9000 weniger als vor dem Umbau. Die Auslastung der 293 Vorstellungen ist sogar leicht gestiegen: Sie lag bei 73 Prozent.
Generalintendant Jens Pesel, dessen Ära 14 Spielzeiten währte, hat damit einen erfolgreichen Abschluss hingelegt - obwohl die Finanzen für seine letzte Spielzeit dank politischer Querelen lange unklar waren, was seine Planung massiv erschwert hatte.
Selbst die Umbauspielzeit 2008/09 konnte Pesels Bilanz nicht trüben. Immerhin 105 460 Besucher kamen damals ins Theater auf Zeit (TaZ). Die Auslastung lag wegen der geringeren Saalkapazität sogar bei 87 Prozent.
Ganz anders stellt sich aktuell die Lage in Mönchengladbach dar: Dort bewirkte die Umsiedlung ins Theater im Nordpark (TiN) dramatische Einbrüche. 2009/10 kamen nur 96.406 Besucher zu der abgelegenen, für ihre Akustik kritisierten Spielstätte - fast 35.000 weniger als zuvor.
Da die Politik - übrigens gegen Pesels ausdrücklichen Rat - weitaus optimistischere Zahlen zugrunde gelegt hatte, hat der Zuschauerrückgang in Gladbach Folgen für den Haushalt des Theaters. Eine Größenordnung mag dessen Geschäftsführer Reinhard Zeileis auf WZ-Anfrage nicht nennen. Doch ausgegangen war man wohl von etwa 125000 Besuchern in Gladbach. "Die erwarteten Einnahmen werden wir nicht erreichen", sagt Zeileis. Doch die Politik habe zugesagt, die Lücke zu schließen. Das dürfte der klammen Nachbarstadt nicht gerade leichtfallen.