Nach Eklat: Kathstede sucht Einzelgespräche

Nach dem Eklat will der OB Ruhe in die Debatte bringen. Er kündigt jedoch für 2015 „brutale Eingriffe“ an.

Krefeld. Oberbürgermeister Gregor Kathstede will versuchen, die Gemüter wieder zu beruhigen. Nach dem Eklat am vergangenen Dienstag will er die Vorschlagsliste der Verwaltung am Dienstag fertig stellen und dann an die Fraktionen verteilen.

Die Diskussion über die Zuschüsse 2014 soll dann zunächst in Einzelgesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden erfolgen, bevor sie dann im Dezember in den Rat kommt. Von einem neuen Anlauf für den runden Tisch hält er nichts. Es gehe jetzt darum, den Vereinen möglichst schnell verlässliche Zahlen zu nennen.

Auf Nachfrage räumte Kathstede ein, dass der Verwaltungsvorschlag auch Vertragskündigungen enthalten wird - sei es um Fristen zu wahren oder um neue Konditionen zu verhandeln. Weitere Details nannte er nicht.

Nächster Schritt sei dann die Investitionsliste 2014. Die Verwaltung sei bereits dabei, mit dezidierten Arbeitsaufträgen nach weiteren Sparpotenzialen zu suchen. Entsprechende Vorschläge würden aber vermutlich erst zur ersten Ratssitzung 2014 (im Februar) vorliegen.

Dies alles sei aber noch nichts im Vergleich zu der Aufgabe, die dann ab 2015 auf Rat und Verwaltung zukomme, so Kathstede: „Da wird es ganz brutale und massive Eingriffe geben müssen, damit wir einen Etat 2015 und ein Haushaltssicherungskonzept hinbekommen, so dass wir 2018 wieder einen ausgeglichenen Etat haben.“ Da dürfe auch keiner sich hinter den anstehenden Kommunal- und OB-Wahlkämpfen verstecken: „Eine Hängepartei können wir uns nicht leisten.“

Kathstede machte klar, dass er dennoch keine Strukturen zerstören möchte. Am Beispiel der Bäder erklärte er, was er damit meint: „Ich möchte keine Bäder schließen. Aber ich kann nicht garantieren, dass die Preise, die Öffnungszeiten und die Wassertemperatur bleiben. Oder dass man vor dem Bad kostenlos parken kann.“

Der Oberbürgermeister und der Kämmerer Ulrich Cyprian wollen gemeinsam mit Rat und Verwaltungsspitze diese großen Probleme lösen: „Es sollte möglich sein, dass wir alle an einem Strang ziehen“, sagte Kathstede. Und Cyprian ergänzte: „Nach dem weiteren Tiefpunkt politischer Streitkultur am Dienstag, war der Ton in Finanzausschuss am Donnerstag wieder sehr sachlich. Das ist hoffentlich ein Wendepunkt.“