St. Franziskus Nach Verkauf: "Die Kirche soll ihren Charakter behalten"

Am 26. Juni findet um 10 Uhr der letzte Gottesdienst der katholischen Gemeinde statt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Aufgrund von Sparmaßnahmen des Bistums Aachen musste sich die Kirchengemeinde St. Franziskus überlegen, „wie man die Kirche anderweitig nutzen kann“, so Pfarrer Norbert Lucht.

Um die Kirche weiter als Gotteshaus erhalten zu können, rief Pfarrer Lucht den Priester der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde der Heiligen Großmärtyrerin Barbara zu Krefeld, Alexej Veselov, mit der Frage an, ob seine Gemeinde einen Gottesdienstraum benötige: „Ich war sehr überrascht von diesem Anruf, aber auch sehr dankbar, da wir in der Tat Platzprobleme hatten“, erklärt Veselov.

Natürlich sei dies ein schwerer Schritt für die Gemeinde, so Lucht, „trotzdem ist es ein Glücksgriff, dass das Haus weiter ein Gotteshaus bleibt.“

Auf die Frage nach politisch motivierten Unterschieden betonen beide Pfarrer, dass die Kirche Gott und den Menschen dienen solle. Veselov fügt zudem hinzu: „Wir reden in unserer Kirche nicht über Politik.“ Veselov hat seine Gemeinde vor drei Jahren gegründet und ist sehr dankbar über die neuen Möglichkeiten, die St. Franziskus ihm biete, betont jedoch auch, dass die Kirche ihren Charakter behalten solle. „Unser Ziel ist es nicht, die St.-Franziskus-Kirche zu entfremden. Wir werden sie nicht komplett umbauen, sondern ergänzen.“

Der erste Gottesdienst der russisch-orthodoxen Gemeinde im neuen Haus findet am 2. Juli um 10 Uhr statt.