Nein zum Ausbau des Düsseldorfer Flughafens
Betreiber will Starts von 45 auf bis zu 60 pro Stunde erhöhen. Kommunalpolitiker sprechen sich im Ausschuss dagegen aus.
Krefeld/Düsseldorf. Über die parteipolitischen Grenzen hinweg lehnen die Krefelder Kommunalpolitiker die Ausbaupläne des Flughafens Düsseldorf ab. Das haben die Mitglieder des Umweltausschusses erneut bekräftigt.
Vom Flughafen gewollt ist eine Erhöhung möglicher Starts und Landungen von 45 auf bis zu 60 pro Stunde. Außerdem sollte die Nordbahn flexibler genutzt werden dürfen. Sie ist als Ersatzbahn in Spitzenzeiten definiert. Der Begriff „Spitzenzeit“ wird allerdings großzügig interpretiert: Bis zu 50 Prozent der Flüge dürfen über diese Bahn abgewickelt werden. Den Bedarf meldet der Flughafen zurzeit wöchentlich an, eine Bestimmung, die er als Einschränkung empfindet und gerne ändern will. Aufs Jahr gerechnet soll die 50-prozentige Nutzung nachgewiesen werden.
Der Protest auf diese Wünsche folgte unmittelbar. Stadtspitzen und Bürgerinitiativen befürchteten, dass die Nordbahn vor allem im Sommer intensiver genutzt würde — also gerade in den Monaten, in denen sich viele Menschen im Freien aufhalten.
Seit der ersten Vorstellung des Entwurfs in den umliegenden Kommunen hat die Flughafen-Geschäftsführung ihren Entwurf modifiziert. Sie wolle sich verpflichten, die Vergabe der Starts und Landungen gleichmäßig auf das Jahr zu verteilen. Außerdem werde die Nutzung der Nordbahn „unter Berücksichtigung des aktuellen Koordinierungsstands wöchentlich im Voraus“ festgelegt und der Genehmigungsbehörde übermittelt. Die Zahl der Stunden pro Woche, in denen die Zwei-Bahn-Kapazität koordiniert wird, soll auf 50 Prozent der Betriebszeit (56 Stunden pro Woche) begrenzt bleiben. Dies sei der aktuelle Stand, teilte die Verwaltung im Umweltausschuss mit.
Krefeld wehrt sich gemeinsam mit den Nachbarn gegen eine noch stärkere Belastung der Bürger durch Immissionen. Im Juni wurde eine interkommunale Arbeitsgruppe gebildet, im August ging ein entsprechender Appell von allen an die Ministerpräsidentin. Ursprünglich sollte das Genehmigungsverfahren im Sommer eingeleitet werden. Jetzt rechnet man mit einem Termin im Frühjahr 2015.