Neun-Punkte-Plan soll Zuglärm mindern

Der Stadtrat verabschiedet eine „Resolution zum Eisernen Rhein“.

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Krefeld. Der Rat hat am Dienstagabend eine erweiterte „Resolution zum Eisernen Rhein“ beschlossen und an Bundesverkehrsminister Dobrindt gerichtet. Die Krefelder Politiker möchten erreichen, dass die betroffenen Kommunen am Niederrhein sich gemeinsam für eine tragbare Lösung einsetzen, die möglichst viele Anwohner vom Lärm verschont. Die Forderungen:

1. Der Transport von Gütern auf Schienen ist sinnvoll, der Schienenverkehrslärm in den betroffenen Städten muss gemindert werden.

2. Bereits vor 2020 sollen nur noch Elektroloks oder besonders leise Züge, bei denen alle Waggons und Triebfahrzeuge umgerüstet sind und die die geltenden europäischen Grenzwerte für Neuwagen (TSI Lärm) erfüllen, durch Städte fahren dürfen.

3. Ein lärmabhängiges Trassenpreissystem soll eingeführt werden, das den Einsatz leiser Waggons belohnt. Europaweit sollen zusätzliche Bonusstufen in das bisherige System eingeführt werden.

4. Es sind rechtliche Voraussetzungen zu schaffen, damit innovative Maßnahmen am Gleis eingeführt werden können.

5. Das Bundesimmissionsschutzrecht wird einheitlich auf alte und neue Schienentrassen angewendet. Der Schienenbonus soll abgeschafft und die Auslösewerte für die Lärmsanierung sollen an bestehenden Bahnstrecken gesenkt werden.

6. Kurzfristig werden für die Güterverkehre, die die Werte des TSI Lärm nicht einhalten, auf der Strecke Belgien, Niederlande, Deutschland qualifizierte Nachtfahrverbote von 22 bis 6 Uhr erlassen.

7. Parallel dazu wird die Umsetzung von integrierten Lärmminderungsplänen für stark belastete Kommunen finanziell vom Bund gefördert.

8. Zur Kompensation der vom Güterschienenverkehr betroffenen Kommunen soll der örtliche ÖPNV verbessert werden. So soll der Nahverkehr Vorrang vor dem Güterschienenverkehr erhalten und mit Unterstützung des Bundes erreicht werden, dass S-Bahnhaltepunkte (ein Haltepunkt pro 300 000 Einwohner; 20-Minuten-Takt) sowie ICE- Haltepunkte (in Städten unter 100 000 Einwohner; Zwei-Stunden-Takt) errichtet werden.

9. Im Rahmen eines „runden Tisches“ mit Vertretern des Bundes, des Landes, der betroffenen Kommunen und Bürgern wird ein Konsens zur Lärmminderung ausgehandelt. dag