Neue Autobahn: Brücke neben der Brücke
Eine zweite Rheinquerung soll nördlich der heutigen entstehen und die Hafenanbindung verbessern.
Krefeld. Krefelds zweite Rheinbrücke soll nördlich der heutigen Querung gebaut werden. Das geht aus Plänen zum Ausbau der Bundesstraße 288 hervor. Wie berichtet, plant der Landesbetrieb Straßenbau, die Autobahn 524 über Duisburg bis zur A-57-Anschlussstelle Krefeld-Zentrum auszubauen. Da sich die denkmalgeschützte Rheinbrücke dafür nicht eignet, muss eine zweite her.
Diese soll möglichst nah an der bestehenden errichtet werden, schließlich steht für den Anschluss auf Krefelder Seite nur wenig Platz zur Verfügung. Da sich die Hafenseite als Anbindung offenbar nicht eignet, müsste die vierspurige Autobahn im Bereich Düsseldorfer/Mündelheimer Straße in Uerdingen angeschlossen werden.
"Es ist klar, dass die Fahrbahn näher an die Bebauung rückt", sagt Baudezernent Thomas Visser, der die Planung des Landesbetriebs Straßenbau gesehen hat. Die so genannten Rampen, die die Brücke mit dem regulären Straßenverlauf an heutiger Stelle verbinden, benötigen laut Visser viel Platz. Und auch für zusätzlichen Lärmschutz werde Raum benötigt.
Da die Autobahn bis zur A-57-Anschlussstelle Krefeld-Zentrum geführt werden soll, stellt sich die Frage, was mit den heutigen Anschlüssen an die Berliner Straße passieren wird. Das sind zum einen Floßstraße und Linner Straße in direkter Nähe zur heutigen Rheinbrücke, aber auch Lange Straße, Bruchfeld und Essener Straße, möglicherweise sogar noch die Rembertstraße.
Nach Angaben Vissers geht die Planung des Landesbetriebs zurzeit - abgesehen vom Autobahnende - nur von einer Anschlussstelle auf Krefelder Stadtgebiet aus. Da sich die Stadtväter eine bessere Nordanbindung des Hafens versprechen und eine Südanbindung zwar nicht verworfen, aber nur schwer realisierbar ist, dürften Aus- und Einfahrten an dieser Stelle befürwortet werden.
Das allerdings könnte auch Krefeld selbst vor Probleme stellen, bestätigt Thomas Visser: "Das könnte für zusätzlichen Verkehr in Oppum, Bockum, Uerdingen und Teilen von Linn sorgen." Abgesehen davon wird für den Bau der Fahrspuren und Lärmschutzmaßnahmen viel Fläche benötigt.
Auch wenn eine neue Rheinbrücke möglichst nah an der heutigen gebaut werden soll, glaubt Visser nicht, dass das Uerdinger Wahrzeichen dadurch aus dem Blickfeld verschwinden wird. "Die neu gebaute Brücke wird optisch angepasst werden müssen", sagt Visser. Darauf werde auch der Denkmalschutz wert legen. "Es gibt Brücken, die sind so unauffällig, da merkt man kaum, wenn man darauf ist." Die Planung müsse sich auch beim Blick vom Rheinufer etwas zurücknehmen.