Neue Frequenzen für Flugpiloten
In Uerdingen werden im Auftrag der Deutschen Flugsicherung zwei Funkmasten gebaut.
Uerdingen. Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) will zwei Funkmasten am Löhkenweg in Uerdingen aufstellen. Neben der Flugfunk-Sendestation ist auch eine sogenannte Raumzelle auf dem Grundstück Gemarkung Uerdingen, Flur 6, Flurstück 14 vorgesehen. Der Landschaftsbeirat hat keine Bedenken, obwohl Kiebitz und Steinkauz in dem Gebiet verortet werden.
Hintergrund des Projekts: Die Deutsche Flugsicherung benötigt die neue Sendestation, um die Kommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen sicherzustellen. Die Antennen seien „ein unverzichtbarer Bestandteil für die Durchführung der Luftverkehrslenkung über der Bundesrepublik Deutschland“, heißt es in der Begründung.
Der Standort für die Anlage liegt unmittelbar an der Autobahn 57 zwischen Löhkenweg, Bruchweg und Landesstraße 473 auf einer intensiv genutzten Ackerfläche.
Die Flugfunk-Sendestation besteht aus zwei nadelförmigen, 52 beziehungsweise 54 Meter hohen Betonmasten mit einer aufgesetzten Stahlrohr-Antennenkonstruktion. Die Masten haben einen Abstand von 25 Meter und stehen jeweils auf einem fünf mal fünf Meter großen Fundament. Rund 42 Quadratmeter werden für die Technik sowie eine Netzersatzanlage, die über einen Generator (500-Liter-Dieseltank) versorgt wird, benötigt. Ein etwa 2,70 Meter hoher Zaun sichert die Anlage. Fläche, die nicht versiegelt wird, soll eingesäht werden und auch ein Teil des Fundaments wird mit Erde bedeckt.
Aus Sicht der Verwaltung wird durch die Aufwertung des Ackerlandes zur Mähwiese der Eingriff in die Natur durch die Versiegelung ausgeglichen. Die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Masten soll finanziell kompensiert werden. 3300 Euro sind laut Verwaltung im Gespräch, aber da wolle die Stadt noch nachverhandeln, sagt Heino Thiel, der stellvertretende Fachbereichsleiter Grünflächen. „Das müsste aus unserer Sicht mehr sein.“
Da der Löhkenweg aufgrund der Kopfweiden nicht als Baustraße genutzt werden kann, muss eine temporäre, etwa vier Meter breite und 100 Meter lange Baustraße über den Acker angelegt werden. Diese und die rund 350 Quadratmeter großen Arbeits- und Bewegungsflächen werden entweder mit Stahlplatten oder mit einer Kalkschottertragschicht ausgelegt. Stehen die Masten, werden diese Befestigungen wieder entfernt, sodass die Fläche wieder als Ackerland genutzt werden kann.
Auch weil es auf dem Europaring und mit der nahen Autobahn schon „eine große Vorbelastung“ gibt, ist der Standort in Augen der Verwaltung ideal. Auch für Kiebitz und Steinkauz in diesem Gebiet sieht der Naturschutzbeirat keine Gefahr. Angeregt wurde, dass die Bauarbeiten nicht während der Brutzeit stattfinden. Die Eingrünung der Zäune, Wiesensaat rund um die Masten und die Saat heimischer Kräuter würden den Naturschutzbeirat ebenfalls freuen. Die zwei Masten sind Teil des europäischen Projekts, in dem europaweit auf eine neue Generation von Sendeanlagen umgestellt wird, erläutert Michael Fuhrmann, Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Düsseldorf. Notwendig ist die Umstellung, weil die neue Technik einen engeren Kanalabstand ermöglicht, der wiederum notwendig ist, um auch zukünftig ausreichend Funkfrequenzen zur Kommunikation zwischen Pilot und Fluglotse zur Verfügung stellen zu können, so Fuhrmann.
Mit den DSF-Sendemasten in Uerdingen — den einzigen auf Krefelder Stadtgebiet — werde von Langen bei Frankfurt aus unter anderem der Luftraum in Nordrhein-Westfalen bis in 7,5 Kilometern Höhe kontrolliert. Vier solcher Kontrollzentren gibt es bundesweit.