Neuer Gewerbepark zieht Firmen an
Nach nur fünf Monaten Bauzeit übernehmen neun Unternehmen in „Mein Werk“ ihre Gewerbeimmobilien an der Medienstraße in Fichtenhain.
Fichtenhain. Krefeld und speziell der Standort Fichtenhain sind für ansiedlungswillige Firmen attraktiv. Ein Beispiel ist der neue Gewerbepark „Mein Werk“ an der Medienstraße, der nun öffentlich vorgestellt wurde. Die Übergabe an neun Eigentümer fand bereits Ende Juni statt. Zehn der zwölf Einheiten sind schon verkauft.
„Hier siedelt sich eine bunte Mischung aus Unternehmen völlig unterschiedlicher Branchen an, was ein Beleg für das flexible Gewerbekonzept ist“, sagt der Mönchengladbacher Projektentwickler Norbert Bienen.
Flexibel bedeute, dass die Einheiten Nutzflächen zwischen 200 und 400 Quadratmeter aufweisen und als Lager-, Werkstatt- und Montagehalle sowie als Büros und Sozialräume dienen können. Das Konzept sei einer Forderung des Marktes geschuldet und ein Angebot, das es derzeit trotz großer Nachfrage in Krefeld und der Region sonst nicht gebe. Der Name „Mein Werk“ steht für Eigentum statt Miete — ein neuer Trend im Gewerbe.
Investiert wurden 3,5 Millionen Euro. „Das ist ein erfreulicher Tag für Krefeld. Wir konnten mit unserem Konzept etliche Firmen von außerhalb ansiedeln, aber durch gute Betreuung ebenso Krefelder Betriebe in Krefeld halten“, freut sich Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und der Grundstücksgesellschaft, die die 8000 Quadratmeter große Fläche an den Bauträger verkauft hat. Auch der erwartete Arbeitsplatzeffekt sei eingetreten. Mit aktuell 40 und endgültig rund 50 Arbeitsplätzen erfülle die Stadt sogar mehr als die ohnehin schon ehrgeizigen Kriterien für das Verhältnis Nutzungsfläche pro Mitarbeiter. Der Gewerbepark Uerdingen-Nord, der mit demselben Bauträger umgesetzt wurde und in kürzester Zeit ausgebucht war, habe dabei Pate gestanden.
Oberbürgermeister Frank Meyer betont, dass man sich mit Bienen als „vertrauensvollem langjährigen Partner“ schnell einig gewesen sei. „Grund des Erfolgs ist nicht zuletzt die Standortattraktivität im Grünen mit der zentralen Lage, sonst würden sich die Unternehmen hier nicht ansiedeln.“ Den Firmen und ihren Mitarbeitern wünscht er geschäftlich wie persönlich „alles Glück der Erde“ und teilt mit, dass die Stadt an der weiteren Entwicklung von Ansiedlungen arbeite.
Ein solches Konzept für den benachbarten Gewerbepark Medienstraße ist schon fertig. Dort werden bald sechs weitere Einheiten angeboten — ebenfalls in Form eines Teileigentumskonzepts. Drei sind bereits reserviert. Ursprünglich sollte dieser Bereich Mietern vorbehalten bleiben. Die Nachfrage nach weiteren und speziell größeren Einheiten haben Projektentwickler Bienen jedoch veranlasst, das Konzept anzupassen — mit Nutzflächen bis zu 680 Quadratmetern in Kombination mit einer 150-Quadratmeter-Büroeinheit.
Bei Bedarf seien auch Mietoptionen möglich. Bienen hat Eigentümern und Investoren angeboten, bei rentabler Finanzierung zu vier bis fünf Prozent Zinsen nicht mehr als eine übliche Miete zahlen zu müssen.
Die Immobilien seien auch als Altersvorsorge beliebt, weil sie gut zu vermieten oder wiederzuverkaufen seien. Die Einheiten in „Mein Werk“ werden demnächst von den neuen Eigentümern (siehe Kasten) eingerichtet und bezogen.
Daniel Bagala ist einer von ihnen. Der gebürtige Krefelder zieht mit seinem IT-Systemhaus und sieben Mitarbeitern aus Mieträumen in der Stadtmitte ins eigene Quartier um. Er bietet Firmen fertige Konzepte für Hard- und Software an. Die Jakob Hülsen GmbH hat gleich zwei Einheiten erworben. Geschäftsleiter Alfred Thallner will die Fertigung in St. Tönis belassen, aber mit dem Logistik-Vertriebscenter bald ins neue Domizil umziehen. Das gilt auch für Schilder Lafrenz. Anke Lafrenz und Ehemann verlegen den Firmensitz von Düsseldorf-Heerdt nach Krefeld. „Wir wohnen in Willich und können dann mit dem Fahrrad zur Arbeit“, sagt sie.