Neues Ja zur Ringlösung
Hüls: Bezirksvertreter sprechen sich für die Schulstraße aus. Gestaltung der Einmündung Steeger Dyk/Tönisvorster Straße noch unklar.
Krefeld. Die Mehrzahl der Hülser Bezirksvertreter will nicht noch mehr Zeit ungenutzt verstreichen lassen oder wieder bei Null anfangen. Deshalb haben CDU, FDP und Grüne der Verwaltung Dienstagabend den Auftrag gegeben, die "Kleine Ringlösung", so wie sie in der Sitzung vorgestellt wurde, auch dem nächsten Planungsausschuss vorzulegen.
Viele Bürger waren ins Rathaus gekommen, um die Präsentation zu sehen. Demnach führt die Straßenbahn über die Krefelder Straße, Auf dem Graben und Kempener Straße zum Bahnhof und über Kempener Straße und Schulstraße zurück. Am Kreuzungspunkt Steeger Dyk/Tönisvorster Straße ist ein "viereckiger Kreisverkehr" oder als Minimallösung ein runder Knotenpunkt geplant (die WZ berichtete). Der Bahnhof soll als Umsteigeplatz attraktiv gestaltet und zweimal 98 Bike- & Ride-Plätze bekommen. Er schlägt mit Baukosten zwischen 750 000 und 1,2 Millionen Euro zu Buche.
SPD-Sprecher Hans Butzen hatte kurzfristig einen Antrag als Tischvorlage gegen einen Teil dieser Pläne eingebracht. Darin lehnt er eine Straßenbahnführung über die Schulstraße ab. "Sie ist nicht optimal", bemängelte er. "Die Haltebuchten können dort nicht einfach weggelassen werden", so sein Argument. Außerdem würde die Straße mit der Bahn zu eng. "Man kann dann nicht mehr be- und entladen oder umziehen." Er schlägt eine "benutzerfreundliche Trassen-Führung" über die Krefelder Straße mit drei Begegnungspunkten für die Bahnen vor.
Dagegen sind die Fachleute Guido Stilling von SWK-Mobil und Markus Beyer vom Fachbereich Tiefbau: "Je länger die eingleisigen Abschnitte sind, desto länger die Wartezeiten. Das ist benutzerunfreundlich. Es fallen auch hier Parkplätze weg und die Bahn fährt gegen den Verkehr."
Bezirksvorsteher Philibert Reuters ärgerte sich über den kurzfristig eingereichten Antrag. "Wir planen nicht mit einer Märklin im Keller. Wir können auch eine U-Bahn bauen", so seine Kommentare. Der SPD-Antrag wurde von CDU, FDP und Grünen abgelehnt.
Zuvor hatten die Bezirksvertreter die Flächennutzungsplan-Änderung und den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das neue Lebensmittelgeschäft am Mühlenweg wohlwollend zur Kenntnis genommen.