Urteil: Fünf Jahre Gefängnis für Mohamad E.

Der Angeklagte ist weiter flüchtig.

Krefeld. Eigentlich hatte es sich so einfach angehört: "Wir lassen ihn abgreifen. Ich will, dass er bei der Urteilsverkündung dabei ist", verkündete Richter Herbert Luczak am 2. Februar, nachdem sich der Angeklagte Mohamad E. kurz vor der Urteilsverkündung aus dem Staub gemacht hatte. Die Verkündung wurde verschoben und E. per Haftbefehl gesucht. Mit ernüchterndem Ergebnis: Am Dienstag hat die 2. Große Strafkammer des Landgerichtes das Urteil verkündet - ohne Mohamad E.

Fünf Jahre und drei Monate soll E. für schweren Raub in zwei Fällen absitzen. Damit folgt der Richter dem Antrag der Staatsanwältin. Ein langes Vorstrafenregister hat der 34-Jährige vorzuweisen, er war bereits im Gefängnis. Diesmal soll E. einen 71-jährigen Textilingenieur um 100 Euro und ein Handy sowie einen ehemaligen "Knastbruder" um 1380 Euro erleichtert haben. Dafür soll er die Männer mit einem Schlafmittel außer Gefecht gesetzt haben.

In seiner Urteilsbegründung konnte Richter Luczak nur wenig mildernde Aspekte anführen: "Höchstens, dass er kein Geld für seinen Unterhalt hatte." Zudem habe er gelogen und unplausible Angaben gemacht. Zum Beispiel, dass die Opfer ihm das Geld geliehen haben sollen. "E. ist ja eigentlich nicht der Typ, bei dem man annimmt, er würde etwas zurückzahlen."

Dass Mohamad E. freiwillig auf die Anklagebank zurückkehrt, war nicht zu erwarten. Kurz nach seiner Flucht hat er mit seinem Anwalt telefoniert und deutlich gemacht, dass er nicht vorhabe, das Urteil anzunehmen. Er sei unschuldig.