Tag des Feuerwehrmannes - Wachkreis 2 Neues Löschfahrzeug passt nicht ins Gerätehaus

In Gellep-Stratum sehnt man sich nach neuen Räumen. Mit dem Löschzug Uerdingen gibt es eine gemeinsame Einheit.

Krefeld.In Gellep-Stratum sehnt man sich nach neuen Räumen. Mit dem Löschzug Uerdingen gibt es eine gemeinsame Einheit. Der Standort der Feuerwehr in Gellep-Stratum hat einen großen Vorteil. Weil das Gerätehaus auf dem ehemaligen Schulhof in Gellep-Stratum heute an eine Kindertagesstätte grenzt, gibt es immer viele große Augen, wenn die Ehrenamtler zu einem Einsatz ausrücken oder einfach ihr Löschfahrzeug (HLF) auf dem Hof parken. „Das war es dann aber auch schon mit den Standortvorteilen“, grinst Löschgruppenführer Hans-Peter Riskes. Die Sehnsucht nach einem Neubau ist groß. „Die Schiebeleiter auf unserem Löschfahrzeug musste runter, weil es sonst nicht in unser Gerätehaus gepasst hätte“, versucht Riskes die unhaltbare Situation aufzuzeigen. Und es gibt noch mehr Probleme.

Die räumlichen Voraussetzungen sind für Rettungskräfte — gelinde gesagt — ein Witz. Die Bereiche, in denen sich die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr umziehen müssen, sind beengt, eine Trennung zwischen den Bereichen schwarz (dreckig) und weiß (sauber) gibt es nicht. Trotz der widrigen Umstände müssen auch die Gellep-Stratumer ihren Mann stehen, wenn der Pieper geht. 36 Einsätze 2017, dieses Jahr sind es schon 24. Umso wichtiger ist es für Riskes, dass der Zulauf im Nachwuchsbereich stimmt.

Gemeinsam mit den Kollegen des Löschzugs Uerdingen sind die Ehrenamtler in Gellep zusätzlich für das sogenannte HFS (Hytrans-Fire-System) verantwortlich. Die Hochleistungspumpe kann in der Minute bis zu 8000 Liter Wasser fördern. Zwei Kilometer Schlauch sind dafür auf dem tonnenschweren Trägerfahrzeug in 50 Meter langen Abschnitten gelagert. „Das HFS-System kann sowohl bei Großbränden als auch bei Überschwemmungen angefordert werden“, sagt der Uerdinger Löschzugführer Jörg Schemann.

Uerdingens Löschzugführer Jörg Schemann zeigt die gewaltigen Schläuche des Pumpensystems. Foto: Andreas Bischof

So kam die Hochleistungspumpe bei den Großbränden bei Compo und Roeren ebenso zum Einsatz wie beim Elbe-Hochwasser 2013 in Magdeburg. Damals wurden mit Unterstützung der Feuerwehren Essen und Magdeburg rund 4,5 Milliarden Liter Wasser aus einem überfluteten Stadtteil gepumpt. Ebenfalls im Uerdinger Fuhrpark sind zwei ABC-Erkunder beheimatet. Mit Hilfe der Fahrzeuge können atomare und chemische Gefahrstoffe in der Luft ermittelt werden.

Die Feuerwehr in Uerdingen wurde am 21. Dezember 1869 gegründet. Nach der Zeit der Nationalsozialisten wurde die Feuerwehr Uerdingen 1968 zur Regieeinheit Brandschutz und damit eine Katastrophenschutzeinheit des Bundes. Den Löschzug Uerdingen gibt es erst seit 1993. Die jüngste Einheit der freiwilligen Feuerwehren in Krefeld musste sich ihren Platz unter den Einheiten erst erkämpfen.

25 Jahre später haben sich die Ehrenamtler aus Uerdingen als Experten einen Namen gemacht. Wenn jetzt noch der Standort ein anderer wäre. „Als Löschzug Uerdingen in Linn beheimatet zu sein, fällt vielen von uns schwer“, gibt Schemann zu. Sein Wunsch: ein Neubau am Berufskolleg Uerdingen.

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