Notschlafstellen: Eine Lösung ist in Sicht
Krefeld. Die Verhandlungen laufen, und wenn alles so geschieht, wie es geplant ist, wird die Diakonie ihre Tagesbetreuung ab dem Sommer wieder in vollem Umfang anbieten können. Sie hatte Anfang des Jahres dieses Angebot für Wohnungslose an der Lutherstraße aus Personalnot drastisch reduzieren müssen.
Der Diakonie als Träger fehlt wegen des Abbaus der 1-Euro-Jobs Geld für das notwendige Personal.
„Wir erarbeiten zurzeit ein einheitliches Vertragswerk für Notschlafstelle, Sozialbetreuung und Tagesaufenthalt“, sagt Sozialdezernent Roland Schiffer. „Nach dem Lauf durch die Gremien wird der Rat noch vor der Sommerpause darüber entscheiden. Im Vertrag ist die Refinanzierung von nachgewiesenen Personalkosten auch für die Tagesbetreuung vorgesehen.“ Hier steht ein Betrag zwischen 66 000 und 68 000 Euro im Raum (die WZ berichtete).
Die bestehenden Verträge seien rund 20 Jahre alt, berichtet Schiffer weiter. Während die Stadt zwei Stellen für die Beratung finanziert, zähle das Personal für die Tagesbetreuung bisher nicht zu den vertraglichen Leistungen. Deshalb sei im Budget des Fachbereichs Soziales auch kein außerplanmäßiges Geld dafür vorhanden.
Schiffer plädiert für die Änderung der Verträge: „Es ist wichtig, diese Menschen von der Straße zu bekommen. Sie brauchen dafür eine Struktur, um in ein verlässliches Leben zurück zu kommen. Hierfür ist der Tagesaufenthalt mit Duschen, Wäsche waschen und Betreuung sehr wichtig.“
Dies unterstreicht Jutta Pilat (FDP). Die Ratsfrau und Bürgermeisterin hat sich mit ihrem Fraktionskollegen Günter Porst an der Lutherstraße umgesehen und dringt darauf, dass die Tagesbetreuung für die Wohnungslosen schnell wieder in vollem Umfang stattfindet. „Wir müssen uns um diese Leute kümmern“, betont sie.
„Guter Hoffnung“, die Personallücke schließen zu können, ist auch Ludger Firneburg, der stellvertretende Geschäftsführer der Diakonie. „Wir betreiben einen Notstopfen, kein Luxusgeschäft. Wir brauchen die zwei bis drei Stellen im Tagesaufenthalt, um ihn qualifiziert führen zu können.“ Die 1-Euro-Jobber seien in der Vergangenheit oft selbst kaum in der Lage gewesen, nach dem Rechten zu sehen, und mussten erst lange angelernt werden. „Mit anderem Personal wird dieses Angebot auch aufgewertet.“