Krefeld Oberin Diane Kamps: „Ich bin offen für alles, was da kommen mag“
Seit einem Jahr ist Diane Kamps Oberin der DRK-Schwesternschaft Krefeld. Ihre Probezeit hat sie laut Mitgliederversammlung bestanden.
Krefeld. Der 4. Juli ist ein Tag, an den sich Diane Kamps mit Sicherheit noch lange erinnern wird. Nachdem sie am 1. Juni 2016 die Funktion als Oberin im Einführungsjahr begonnen hatte, fand im Juli Kamps’ erste Mitgliederversammlung in dieser Funktion statt. Eine Mitgliederversammlung, in der sie mit großer Mehrheit, es gab nur zwei Gegenstimmen, bestätigt wurde.
Seit 2002 ist die Sonsbeckerin bereits Mitglied der DRK-Schwesternschaft. Kamps, die nach der Fachhochschulreife eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert hat, war von Anfang an von den sieben Grundsätzen der Rot-Kreuz-Bewegung, zu denen unter anderem Menschlichkeit, Unabhängigkeit und der Auftrag zu helfen gehören, begeistert.
Diese Grundsätze waren es auch, die Kamps in ihrem ersten Jahr als Oberin häufig begegnet sind und die Arbeit erleichtert haben: „Es war schon ein anstrengendes Jahr. Man muss erst mal seinen eigenen Ton reinbringen, und parallel stand die Welt um uns herum ja auch nicht still. Trotzdem haben wir viel erreicht, und es hat Spaß gemacht“, sagt die Oberin.
Besonders zufrieden ist die 37-Jährige über die Wahrnehmung der Schwesternschaft in der Gesellschaft. „Durch die vielen ehrenamtlichen Helfer haben wir noch mal einen ordentlichen Schub bekommen“, so Kamps zufrieden.
Auch im Bereich der palliativen Versorgung, die Kamps besonders am Herzen liegt, hat sich einiges getan: „Das Bild von Krefeld, was die palliative Versorgung angeht, konnten wir noch runder machen.“ Speziell spricht die Sonsbeckerin damit das Projekt „Stups“, das von ihrer Vorgängerin Karin Meincke gegründet wurde, an. Kamps, die ihre Diplomarbeit zum Thema „Palliativ-Versorgung“ geschrieben hat, erklärt, dass neue Projekte immer nach dem Bedarf angegangen werden: „Wir machen ja nicht irgendetwas, das es schon zig mal gibt“, so die Oberin, die aber bereits Ideen hat, wie zum Beispiel beim Projekt „Stups“ noch aufgestockt werden kann: „Der Frosch, der für ‚Stups’ steht, hat ja vier Beine, die in Bewegung sind, aber im Realen sind das mittlerweile viel mehr Beine, die sich bewegen.“
Deshalb gäbe es auch bereits viele Unterthemen, die im Kopf der 37-Jährigen umherschwirren, deren Bedarf aber noch geklärt werden muss. Eins steht aber fest: „Wir stehen immer in Kontakt mit der Stadt und gucken, was Krefeld braucht“, sagt die Oberin, die energisch hinzufügt: „Ich bin offen für alles, was da kommen mag.“
Besonders freut Kamps sich über den Gemeinschaftsgedanken, den sie in ihrem Einführungsjahr stark zu spüren bekommen hat: „Die Mitglieder tragen eine Oberin, wenn es um schwierige oder zukunftsweisende Entscheidungen geht.“
Genauso hat die Oberin es auch bei der Mitgliederversammlung erlebt. „Im Prinzip war ich bis zu diesem Zeitpunkt ja noch in der Probezeit, und ich habe schon sehr gehofft, dass die Mitglieder mit mir zufrieden sind“, erzählt sie.
Tierisch aufgeregt sei sie vor der Abstimmung gewesen, denn auch wenn ihr Gefühl ihr sagte, dass es schon gut gehen werde, könne man sich da ja nie wirklich sicher sein: „Ich habe einfach gehofft, dass ich die Position bestmöglich auskleide.“ Das fast einstimmige Ergebnis hat sie in ihrer Aufgabe mehr als bestätigt. Ein Grund zur Freude, denn mit so einem eindeutigen Ergebnis hätte die Oberin nicht gerechnet: „Das war schon ein sehr berührender Moment“, sagt Kamps mit leicht belegter Stimme und fügt lächelnd hinzu: „Man merkt, dass das Vertrauen und das Gemeinschaftsgefühl da sind.“