Ostwall-Umbau: Heftige Kritik an der Verwaltung
Händler, Hauseigentümer und IHK sind in Sorge: Kunden bleiben weg, Verkehr fließt nicht mehr.
Krefeld. Franz-Joseph Greve ist verärgert. „Ein Jahr wurde vertrödelt. Die Stadt hält ihre Zusagen nicht ein“, sagt der Sprecher der Werbegemeinschaft.
Und nicht nur Greve äußert seinen Unmut. „Uns läuft die Zeit weg. Die Stadt liefert nicht“, meint Markus Ottersbach, Chef des Einzelhandelsverbandes. „Nach wie vor gibt es kein Verkehrskonzept. Jedenfalls kennen wir keins.“
Greve und Ottersbach sind Teil der Arbeitsgemeinschaft Ostwall, der auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und des Verbandes Haus und Grund angehören. Alle eint die Sorge, dass die Verwaltung die Großbaustellen in der Innenstadt nicht in den Griff bekommt.
Laut Wolfgang Baumeister von der IHK hatte die Stadt zugesagt, dass sich externe Berater um das Verkehrskonzept kümmern. Das gelte offenbar nicht mehr. Seiner Kenntnis nach befinde sich ein intern erstelltes Konzept in der Abstimmung. „Entscheidend ist, dass die Innenstadt erreichbar bleibt. Und da sind wir voller Skepsis,“ sagt Baumeister.
Greve ist sicher, dass die Verwaltung das Ausmaß der Projekte unterschätzt. Neben dem Umbau der Haltstelle Rheinstraße gehe es um die Neugestaltung des Horten-Hauses, zwei Passagen zwischen Ostwall und Petersstraße und vermutlich auch um die Filiale von P&C an der Friedrichstraße. „Das alles soll ab Herbst 2013 binnen zwei Jahren über die Bühne gehen“, so Greve. Notwendig sei eine Steuerung dieser Projekte. Bauzeitenpläne müssten abgestimmt werden. Nichts davon sei erkennbar. Greve: „Dabei lernen Kunden nichts schneller als das Wegbleiben.“ Der Handel fürchtet Umsatzeinbußen von 50 bis 100 Millionen Euro.