Luftreinhalteplan Parkverbot für den Oranierring?

Lkw-Kontrollen in der Umweltzone sollen ausgeweitet werden. Intelligente Ampeln an der Gath geplant.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Über ein zeitweises Parkverbot auf dem Oranierring zwischen Hubertus- und Inrather Straße denkt die Verwaltung derzeit nach. Damit soll der Verkehrsfluss verbessert und die Belastung durch Stickoxide verringert werden. Helmut Döpcke, Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt, stellte diese Überlegungen in seiner Zwischenbilanz zum Luftreinhalteplan im Umweltausschuss vor. Die Grünen hatten diese Bilanz beantragt.

Der Bericht stützt sich dabei auf Daten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), veröffentlicht Ende März. Fortschritte sah Döpcke dabei in den Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung, eher eine Stagnation der gemessenen Werte hingegen beim der Stickstoffdioxidausstoß. Brennpunkt dabei sind die Kölner Straße und der Oranierring, wo die Grenzwerte von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft um einen beziehungsweise drei Punkte überschritten wurden. Das Ergebnis von 2013 lag am Oranierring bei 44 Mikrogramm.

Der Krefelder Hafen hingegen gehört mit einer Immission von 31 Mikrogramm nicht mehr zu den vorrangigen Sorgenkindern. Dort sank auch die Anzahl der von der Europäischen Union erlaubten 35 Überschreitungstage pro Jahr bei der Feinstaubbelastung im Vergleich zu 2013 von 27 auf 20 Tage. „Allerdings“, so schränkte Döpcke ein und wurde auch von der Grünen-Vertreterin Anja Cäsar bestätigt, „haben dazu die besonders günstigen Wetterbedingungen im Jahr 2014 beigetragen.“

Von der Stilllegung der Stahlproduktion im Edelstahlwerk profitierten die Bewohner von Stahldorf. Dort sank der Anteil der Nickelkonzentration im Staubaufkommen 2014 um 13 Nanogramm auf nunmehr drei Nanogramm (2013: 16 Nanogramm).

Insgesamt hätten zahlreiche Maßnahmen im Zuge des Luftreinhalteplans der letzten Jahre Wirkung gezeigt. Als weitere Schritte zum Abbau der Stickstoffbelastung kündigt Döpcke neben dem Parkverbot auf dem Oranierring eine Ausdehnung der Lkw-Kontrollen in der Umweltzone an. Eine spezielle Karte mit den Lkw-Fahrverboten soll entwickelt werden.

An Ober- und Untergath soll die Geschwindigkeitsbeschränkung geändert und intelligente Ampelschaltungen installiert werden. Altbausanierungen sollen da, wo es möglich ist, mit einer Anbindung an das Fernwärmenetz verbunden werden. SPD-Sprecherin Gabi Schock setzte sich für die Einrichtung von Logistikzentren am Stadtrand nach dem Vorbild der Dortmunder City-Logistik ein. Auch hier, so Döpcke, sei die Stadt auf aktiver Suche nach geeigneten Standpunkten.