Polizei knöpft sich Lkw in Krefeld vor

Großeinsatz: Beamte aus Krefeld und Duisburg kontrollieren auf der B 288 die Riesen der Straße. Probleme bereiten vor allem kleinere Transporter.

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Uerdingen. Volker Stahl schaut fokussiert durch sein Fernglas. In 150 Meter Entfernung hat er einen Lkw ins Visier genommen, der gerade von der Uerdinger Rheinbrücke Richtung Duisburg unterwegs ist. „Ich versuche, eine Überladung zu erkennen. Aber auch, ob die Fahrer angeschnallt sind oder mit dem Handy hantieren“, sagt der Erste Polizeihauptkommissar. Der Lkw darf passieren. Nichts Auffälliges. Die rund 30 Kollegen, die an der ersten Kreuzung hinter der Rheinbrücke an der B 288 seit 7 Uhr am Montagmorgen auf Duisburger Seite Stellung bezogen haben, sind ohnehin ausgelastet.

Erstmals führen Duisburger und Krefelder Polizei solch eine Lkw-Großkontrolle gemeinsam durch. In Fahrtrichtung Mündelheim werden auffällige Fahrzeuge gewogen. Richtung Krefeld wird die Einhaltung von Ruhe- und Lenkzeiten überprüft. „Auch Alkohol- und Drogenkontrollen werden vorgenommen“, sagt Klaus Dulisch, Leiter des polizeilichen Verkehrsdienstes in Duisburg. Und bereits früh am morgen sind die Beamten erfolgreich.

Anhand einer mobilen Waage werden die Lastkraftwagen gewogen. Auch eine Maximalhöhe darf bei der Beladung nicht überschritten werden.

Drei Pkw-Fahrer müssen ihre Fahrzeuge abstellen, weil sie unter Alkohol oder Drogeneinfluss stehen. „Bei den Lkw-Fahrer gibt es da bislang nichts zu beanstanden“, sagt Dulisch und ergänzt: „Die großen Unternehmen mit den schweren Fahrzeugen sind oft nicht das Problem.“

Viel mehr würden kleinere Fahrzeuge negativ auffallen, beispielsweise Transporter und Sprinter, die teilweise vollkommen überladen seien. So auch der Wagen einer Familie, die samt vollbepacktem Transporter und Anhänger auf dem Weg nach Rumänien ist. Mehr als eine Tonne überschreitet die Zuladung das zulässige Gesamtgewicht. Das Fahrzeug muss vor der Weiterfahrt an Ort und Stelle entladen werden. Die Strafe: 260 Euro. Weiter geht es mit einem Lkw, der einen Container mit drei Kleinwagen geladen hat, die verschrottet werden sollen. Der Lkw sieht zwar gebrechlich aus, ist aber weder überladen noch sonst in einem unzulässigen Zustand. Auf der Gegenseite erhalten vier Lkw-Fahrer eine Anzeige, weil sie die Lenkzeiten nicht eingehalten haben. Nach viereinhalb Stunden Fahrt sind 45 Minuten Pause Pflicht. Maximal zwei mal in der Woche dürfen die Kraftfahrer zehn Stunden am pro Tag am Steuer sitzen.

Insgesamt überprüft die Polizei am Montag 155 Fahrzeuge. Bei gleichzeitigen Geschwindigkeitsmessungen in beiden Richtungen gehen den Beamten insgesamt 335 Verkehrsteilnehmer ins Netz, die zu schnell unterwegs sind. 292 Mal kommen die Fahrer mit einem Verwarngeld (bis 45 Euro) davon, in 43 Fällen sind die Autofahrer mindestens 21 km/h zu schnell.

Vier Verkehrsteilnehmer sind ohne gültige Fahrerlaubnis oder Versicherungsschutz unterwegs. Auch für sie endet die Fahrt an der B 288. Fazit am Ende eines einsatzreichen Tages: „Die Zusammenarbeit mit den Krefelder Kollegen klappt gut“, sagt Klaus Dulisch. Eine Wiederholung der Aktion steht an. Dann aber auf Krefelder Stadtgebiet. Ein Standort mit Autobahnanbindung und hohem Verkehrsaufkommen wird es werden.