Meinung Ponomarevs Taktstock
Die Musik spielt, wie der Dirigent es vorgibt. Vielstimmig, meist harmonisch. Im Fußball ist das anders. Da laufen die Profis nicht immer so, wie es für Trainer noch die Chefs gut ist.
Okay. Dann wird die erste Geige ausgetauscht. Wiesinger hat als Champions- League-Sieger anderes erlebt als Krefeld oder den KFC. Ponomarevs Kabinen-Auftritt in Essen aber wird zu den Geschichten gehören, die der Franke bei aller Zurückhaltung überall zum Besten geben kann — und spiegelt Gebahren und Hybris bei einem Regionalligisten. Das Problem ist weggeschickt, das Hemmnis bei 22 kickenden Angestellten im Club aber bleibt. Mit neuem Vorturner, womöglich zittrigen Schenkeln. Jetzt wird es erst richtig spannend. Der Club wäre gut beraten, sich in der Stadt umzuhören. Er würde schnell erfahren, dass er für so kleinen Fußball, wie er spielt, zu laute Musik macht. Die Harmonie fehlt.