Pottbäckermarkt: Zum Jubiläum gibt’s den Keramik-Oscar

Der Pottbäckermarkt rund um St. Dionysius findet zum 20. Mal statt.

Krefeld. Für zwanzig Jahre Ehe kennt das Brauchtum nicht nur am Niederrhein die Porzellanhochzeit. Was liegt da näher, als dieses Jubiläum mit dem 20. Pottbäckermarkt zusammenzubringen?

Und wie es sich für eine richtige Hochzeit gehört, hat man in einem Zelt auf dem Markt einen Aussteuertisch mit schönen und nützlichen Dingen zusammengetragen. Beigelegte Nummernzettel verraten die Produzenten der Objekte und schicken so den Interessierten in die Reihen der Marktstände rund um St. Dionysius.

Zur „Familie“ des Pottbäckermarkts gehören am Wochenende 108 Keramiker, die aus halb Europa die Reise nach Krefeld angetreten haben. Dreißig von ihnen sind seit dem ersten Pottbäckermarkt dabei, und diese Treue belohnt das Stadtmarketing mit einem kleinen Geschenk.

Doch nur einer kann das begehrteste Objekt des Pottbäckermarkts mit nach Hause nehmen: den Niederrheinischen Keramikpreis. Dieser wird zwar schon zum zwölften Mal verliehen, aber in diesem Jahr gibt es dabei eine Premiere.

Zu Urkunde und Geldpreis wird erstmals der Keramik-Oscar überreicht. Die glückliche Preisträgerin heißt Claudia Neeb und kommt aus Weidenbach.

Knut Michalk, Dozent an der Hochschule Niederrhein, hat den Oscar entworfen und dabei das Problem gelöst, „die 20 nicht plakativ, sondern etwas subtiler zu gestalten.“ Es soll eben nicht wie Zahlen auf einer Geburtstagstorte aussehen.

Die elegante Lösung bietet ein Verfahren, bei dem die 20 Schichten abwechselnd in Weiß und Blau — „klassische Farben für einen klassischen Markt“ — in eine Vasenform gegossen wurden.

Keramikobjekte mit etwas einfacheren Nutzungsmöglichkeiten, die bei Projekten von Studenten des Fachbereichs Design entstanden sind, werden am Stand ausgestellt. Dazu gehören die Tassen des Krefelder Weihnachtsmarkts. Die Beteiligung am Pottbäckermarkt soll den Studenten auch „eine Schnittstelle für die Praxis sein und zeigen, was ein Einzelkämpfer auf dieser Schiene kann“, so Michalk.