Sprachunterricht Programm: VHS legt Fokus auf Flüchtlinge
Die Institution sieht darin eine Aufgabe, der man sich stellen müsse. Sprachunterricht bleibt einer der wichtigsten Angebotsbereiche.
Krefeld. „Miteinander Perspektiven schaffen“ lautet das Motto der Volkshochschule für das kommende Semester. Im Fokus stehen dabei besonders die Flüchtlinge. „Es ist eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, sagt VHS-Direktorin Inge Röhnelt. Die Arbeit mit den Flüchtlingen beruht auf drei Säulen. Neben dem Deutschunterricht und der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt sollen in weiteren Kursen ehrenamtliche Kräfte qualifiziert werden.
Für fast 200 Krefelder Bürger, die sich dafür gemeldet haben, werde derzeit noch an einem Konzept gearbeitet. „Wir sind sehr an Konversationskursen mit ihnen interessiert“, sagt Röhnelt.
Sprachunterricht gilt auch insgesamt als einer der wichtigsten Fachbereiche. 26 Fremdsprachen hat die VHS in ihrem Angebot, allein in neun europäischen Sprachen kann man Zertifikate erwerben. „Der Trend geht zu Kleingruppen“, sagt die Direktorin. Sehr beliebt ist auch das parallel dazu gebotene Kleinkunstprogramm. So kann man gemeinsam französische Chansons singen oder eine Bilderreise durch Andalusien auf Spanisch mitverfolgen.
80 Kurse werden allein für Schüler angeboten. Neben der Abiturvorbereitung gibt es auch Angebote für den Berufseinstieg. Neue Fitnesstrends wie Salsa-Move oder Afro-Fitness gehören neben Golfkursen und Vorträgen zum Angebot im Gesundheitsbereich.
Sehr vielfältig und mit dem Semestermotto eng verknüpft, sind die Veranstaltungen zur kulturellen Bildung. So wird die bekannte Autorin Jenny Erpenbeck am 3. März aus ihrem Buch „Gehen, ging, gegangen“ lesen. Anlässlich des 500. Geburtstags des Malers Hieronymus Bosch gibt es einen Vortrag und eine Tagesfahrt zu einer Ausstellung nach s’Hertogenbosch. Syrien aus Sicht einer Archäologin vermittelt ein Vortrag am 7. April von Textilmuseumsleiterin Anette Schieck.
Dieser findet im Rahmen der Ausstellung „Angekommen — Refugees in Krefeld“ statt, die Röhnelt stolz als „Eigengewächs“ bezeichnet. Geplant ist eine Präsentation von Porträts, mit denen den Flüchtlingen ein Gesicht gegeben werden soll. Kooperationspartner sind das kommunale Integrationszentrum und die Westdeutsche Zeitung.
Ein weiterer Vortrag von Christoph Dautermann vom Museum Burg Linn wird ebenfalls diese Ausstellung begleiten. Sein Thema „Krefeld — eine Stadt der Zuwanderer“ führt dabei weit in die Vergangenheit zurück und zeigt, dass es für die Stadt ein nicht nur heute aktuelles Thema ist.