Hochstrasse Gedenken an verstorbenen Obdachlosen

Krefeld. „Wir haben Michael schon längere Zeit vermisst“, sagt Horst Renner von der Obdachlosenhilfe. Als er mit dem Kältebus unterwegs war, kam die Gewissheit.

Mit Kerzen, Blumen und einem Bild mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden" wird dem Obdachlosen gedacht, der fast jeden Tag in der Krefelder Fußgängerzone saß.

Mit Kerzen, Blumen und einem Bild mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden" wird dem Obdachlosen gedacht, der fast jeden Tag in der Krefelder Fußgängerzone saß.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der Obdachlose, der fast jeden Tag in der Fußgängerzone zu sehen war, sei verstorben, erfuhr er von einer Sozialarbeiterin.

Renner vermutet, dass er, vom Leben auf der Straße gezeichnet, an nicht richtig verheilenden Wunden litt und zu spät in ein Krankenhaus kam. Michael sei circa Mitte 40 Jahre alt geworden. In den 90er-Jahren sei er zunächst in einer Notschlafstelle an der Kölner Straße untergekommen, bevor er zum Einzelgänger wurde und "irgendwie für sich entschieden hat, nicht mehr zurück in das System zu kommen", erzählt Andrea Rother, Leiterin des Caritas Streetwork und des Café Pause.

In den vergangen Jahren hatte ein Streetworker der Caritas erfolglos versucht, den Obdachlosen in einer Wohnung unterzubringen. In der letzten Woche sei eine Vermisstenanzeige aufgegeben worden.

Mit Grabkerzen, Blumen und einem Bild an seinem Stammplatz wird Michael gedacht. Viele Passanten der Krefelder Fußgängerzone bleiben stehen und halten einen Moment inne. pasch