Arbeitsleben Pflegeberufe erlebbar machen

Krefeld. · Das Projekt „Karrierewelt Pflege“ soll Möglichkeiten aufzeigen  – so wie beim Info-Tag „Just Care!“.

Mediotheksleiterin Evelyn Buchholtz (l.) und die Projektleiterin von „Karrierewelt Pflege“, Andrea Lameck, luden zum Info-Tag „Just Care!“ ein.  (Andreas Bischof)

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Die Pflege ist vielseitiger als viele glauben und bietet mehr Chancen als man vielleicht erwarten würde. Um dies in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, hat es sich das Projekt „Karrierewelt Pflege“ zum Ziel gesetzt, „die Berufsfelder Pflege erlebbar zu machen, Praxisnähe zu schaffen und die Schwelle der Kontaktaufnahme niedrig zu halten“, so die Projektleiterin Andrea Lameck. Im Rahmen des Förderprojektes konnten auch zahlreiche Markenbotschafter mit ins Boot geholt werden – Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten und völlig frei von ihren Erfahrungen berichten.

„Just Care!“ räumt
mit Klischees auf

Pflege ist total einfach? In der Pflege kann ich nicht viel verdienen? Karriere ist da nicht möglich? Diese Vorurteile treten häufig auf. Diese sollte unter anderem der „Just-Care!“-Infotag aus der Welt schaffen.

Arbeitgeber, Fachschulen und die Arbeitsagentur Krefeld zeigten, wie es wirklich um den Beruf Pflege steht und was er für Möglichkeiten bietet. Auch Pflegeschüler und Fachkräfte kamen auf dem Infotag zu Wort und berichteten im sogenannten Azubi-Talk von ihren Erlebnissen.

In diversen weiteren Gesprächsrunden informierten Mitarbeitende über familienfreundliche Dienstzeitmodelle, Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Auch der klassische Bewerbungsmappen-Check und Tipps zum Bewerbungsgespräch wurden angeboten.

Die Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zum Pflegeberuf. Für Melanie Moreira (32) ist es die Empathie, die sie vor allem älteren Menschen gegenüber empfindet, wodurch sie sich bei der Caritas wohl fühlt: „Ein Computer kann mir kein Lächeln geben.“

Doch es gibt auch andere spannende Nischen, wie beispielsweise die Arbeit mit geistig behinderten Menschen, die Motivierte locken kann. „Auch wenn sie beeinträchtigt sind, so haben sie dieselben Rechte wie jeder andere Mensch“, formuliert es Angelika Hecker (27), gelernte Heilerziehungspflegerin. In ihrem Beruf kann man anderen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, etwas zurückgeben. Und auch Karriere ist in diesem Berufsfeld möglich. Dazu gehört nur eine gewisse Mischung aus Engagement, Wissensdurst und gezielter Unterstützung durch den Arbeitgeber.

Der Beruf Pflege bietet
Chancen ohne Ende

Eine große Bandbreite an Fort- und Weiterbildungen macht es möglich, das eigene Wissen kontinuierlich zu vermehren. Zudem stellte die Hochschule Niederrhein jetzt ihren neuen Pflegestudiengang vor.

Die Partner des Projektes sind ebenso vielfältig wie die Berufe selbst: Neben der Projektführung von der Konkret Consult Ruhr in Gelsenkirchen sind die Wirtschaftsförderung Krefeld und die Wirtschaftsförderung im Kreis Viersen, das Fachseminar für Altenpflege von der Tüv Rheinland Akademie, die Hochschule Niederrhein und die Arbeitsagentur Krefeld vertreten.

Insgesamt 18 Monate soll das Projekt „Karrierewelt Pflege“ dauern. Mitte März soll eine weit verbreitete Plakat- und Hörfunkkampagne starten. Erste Hörfunkspots warben bereits seit dem 5. Februar für den „Just-Care!“ Infotag.

Auch der Internetauftritt wirbt mit Foto- und Videoportraits sowie einer Karrierelandkarte. Überall sind die Markenbotschafter – die Menschen, die die Pflege leben – integriert und geben der Kampagne einen authentischen Ausdruck. Der bunte Strauß an Maßnahmen soll dem deutschlandweiten Fachkräftemangel entgegenwirken.