Proklamation Rote Nasen für die Karnevalisten

Krefeld · Das neue Prinzenpaar wurde festlich ins neue Amt eingeführt.

Die roten Nasen passen zum Motto „Mit ’ner Pappnas’ im Jesicht“.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das neue Prinzenpaar, Andreas II. und Claudia II. Dams, kann Bühne. Kaum sind die beiden proklamiert und in Amt und Würden, geben sie Oberbürgermeister Frank Meyer ebenso wie Prinzengarde-Präsident Christian Cosman frei und unterbrechen das Programm für eine eigene selbst zusammengestellte Karnevalssitzung als Geschenk für die neuen karnevalistischen Untertanen im Seidenweberhaus. Es wird gesungen und gelacht, es gibt Büttenreden und mit Jeck United eine eigene krieewelsche Band. Das närrische Volk dankt mit Schunkelalarm und langem Applaus.

Zuerst fasst sich das Paar laut Vorgabe kurz: „Der Prinz — ich bin’s. Es ist soweit — Lieblichkeit. Rechten Hand, linker Hand — ein Adjutant.“ Das ist dann doch zu wenig. Andreas II. erklärt, dass es für sie eine Riesenehre sei, das Prinzenpaar der Stadt zu geben. „Wir wollen viereinhalb Wochen Botschafter des Krefelder Karnevals sein.“

Der Oberbürgermeister reimt seine Rede über die Stadt

Für Claudia II. ist Karneval Leben wie ein Stück Heimat: „Wir sind Rheinländer, wir sind Karnevalisten. Die Tracht des Rheinländers ist das Kostüm. Und so verstehen wir uns auch als Bewahrer und Hüter des Brauchtums und der Tradition. Danke, dass wir mit Euch feiern dürfen.“

Dann stellen sie klar: „Wir nehmen unser Amt ernst, aber nicht uns selbst. Und wenn Ihr die Pappnas’ nach Aschermittwoch in den Alltag rettet, dann haben wir einen guten Job gemacht.“ Und während es zur Proklamation von René I. und Sabine II. im vergangenen Jahr — passend zum Bart des Prinzen — viele grüne Brillen gegeben hatte, flogen nun hunderte rote runde Aufsteck-Nasen ins Publikum. Sie stehen fürs Sessions-Motto: „Mit ’ner Pappnas’ im Jesicht.“

Dann entbinden sie auch sämtliche Stadträte ihres Amtes: „Sie sollen nun in den Gaststätten arbeiten, damit sie wissen, was es heißt, dem Volke zu dienen“ — und zünden ihre  Bühnenshow mit einem Prinzen, der singen und Gitarre spielen kann und selbst noch seinen Adjutanten Georg Wanraths auf der Bühne zum Rocken bringt.

Zuvor hat Oberbürgermeister Frank Meyer die beiden in Amt und Würden gehoben. Witzig, in Reimen und mit Blick auf seine Stadt: „Der Trainer übt beim KFC nicht kicken, sondern fliegen. Im Badezentrum bröckelt es an ungeahnten Stellen, im Becken steigt ’ne Party mit Millionen Legionellen. Am Ostwall, dieses Dach aus Glas — das darf doch nicht so bleiben! Welch‘ Sehenswürdigkeit! Das erste Glasdach ohne Scheiben. Und draußen im Hotel L’Amour langweilen sich die Damen nur. Ein Knall, ein Blitz, es werde Nacht: Der Puff hat einfach ,Puff’ gemacht.“ Doch wollte er nicht nur lästern: „Ich gebe zu, ganz Frank und frei: Den beiden hier sind ungelogen schon alle Herzen zugeflogen. Beim Karneval sind diese zwei stets mittendrin statt nur dabei: Freundlich, fröhlich, kreativ, offen, lustig, positiv. Wir haben — das ist jetzt schon klar — ein wunderbares Prinzenpaar.“