Obdachlose Zukunft der Don-Bosco-Schule offen

Süd. · Das Gebäude soll vorerst weiter als Notschlafstelle genutzt werden. Stadt muss die auslaufende Frist verlängern.

In der ehemaligen Don-Bosco-Schule befindet sich seit 2017 die Notschlafstelle der Stadt für Obdachlose.

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Die ehemalige Don-Bosco-Schule an der Feldstraße bleibt vorerst eine Obdachlosen-Unterkunft. Das geht aus einer Antwort hervor, die Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales, Senioren und Wohnen bei der Stadt, auf eine Anfrage aus der Bezirksvertretung Süd gegeben hat. Gottschalk verweist darauf, dass die Umbauarbeiten der Unterkunft an der Oppumer Straße noch nicht abgeschlossen sind und dass das Gebäude dort deshalb noch nicht als Nachfolger für die ehemalige Grundschule dienen kann. Dies war ursprünglich schon für das vergangene Jahr vorgesehen. An der Oppumer Straße gebe es immer noch Probleme mit der Trinkwasseranlage. Die Differenzen über diese Frage würden nun vor Gericht mit dem Vermieter geklärt, so Gottschalk.

Deshalb prüft die Stadt nun, ob sie die Unterkunft an der Feldstraße weiter nutzen kann. Derzeit gibt es keine anderen Pläne für die ehemalige Schule. Die Krefelder Tafel ist nach Angaben der Stadt nicht mehr an der Immobilie interessiert, weil das Gebäude für eine Essenausgabe in der Woche zu groß sei.

Keine Schwierigkeiten im Umfeld der Obdachlosenunterkunft mehr

In die ehemalige Schule kommen nach städtischen Angaben 20 bis 30 Menschen pro Tag. Kurzzeitig steigt dieser Wert, wenn das Wetter merklich schlechter wird oder „Problemimmobilien“ geräumt werden. Schwierigkeiten im Umfeld der Unterkunft gebe es derzeit nicht mehr, berichtete Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke. Sie habe mit Anwohner gesprochen, weil es früher rund um die Schlafstelle Querelen gegeben habe. „Das hat sich erledigt. Die Nachbarn sagen, dass es keine Auffälligkeiten mehr gibt“, berichtete Brendle-Vierke. Die Schule könne wohl ohne Komplikationen vorerst weiter genutzt werden. Zugleich äußerte die Bezirksvorsteherin aber auch einen Wunsch: „Ich hoffe, dass auch in anderen Stadtteilen nach Standorten für Notschlafstellen geschaut wird und wir die Don-Bosco-Schule anders nutzen können.“

Dies hatte die Stadt auf Nachfrage unserer Redaktion in der vergangenen Woche noch verlautbaren lassen. Neue Informationen zu möglichen weiteren Gebäuden, die zukünftig als städtische Notschlafstelle genutzt werden könnten, gebe es nach Auskunft der Stadt zur Zeit aber nicht. Dabei drängt die Zeit. Ende März läuft die Nutzungsfrist für die Don-Bosco-Schule aus. Und obwohl die Verwaltung derzeit keine Probleme sieht, die ehemalige Schule weiter zu nutzen, muss nach WZ-Informationen vorab formell die Zustimmung der angrenzenden Anwohner eingeholt werden.

Stadt hat Haus an der Oppumer Straße bis 2030 angemietet

Das als Notschlafstelle derzeit untaugliche Gebäude an der Oppumer Straße wird noch mal Thema in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses am 14. Februar. Die Fraktionen von CDU und Grüne wollen von der Verwaltung einen Sachstandsbericht zu den Sanierungsarbeiten an der geplanten Notschlafstelle und Informationen über die derzeitigen Differenzen mit dem Vermieter der Immobilie. In dem Haus an der Oppumer Straße, das auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Firma Hellenthal steht, soll die Trinkwasseranlage des Hauses mit Legionellen verseucht sein. In dem Haus wurden zu Zeiten der Flüchtlingskrise von der Stadt bis zu 80 Menschen untergebracht. Das Haus ist bis 2030 von der Stadt angemietet.