Ausfälle und Verspätungen Nordwestbahn will Zuglinien mit Bussen bedienen
Osnabrück · Um die Probleme auf den Linien in NRW in den Griff zu bekommen, will die Nordwestbahn auf einigen Strecken zeitweise Busse statt Züge einsetzen. Fahrgäste müssten dann mehr Zeit einplanen. Unklar ist, ob auch der RE 10 betroffen ist.
Um die zahlreichen Zugausfälle wegen fehlender Lokführer auf sechs Linien in NRW in den Griff zu bekommen, will die Nordwestbahn eine oder mehrere Linien zeitweise mit Bussen betreiben. Es gehe um die Linien des Unternehmens am Niederrhein, im Münsterland und im Ruhrgebiet, sagte Firmensprecher Steffen Högemann am Donnerstag in Osnabrück.
Jeweilige Linien sollen komplett mit Bussen bedient werden
Geplant sei, die jeweilige Linie komplett mit Bussen externer Unternehmen zu bedienen. Die freigewordenen Lokführer sollen dann auf den anderen Linien eingesetzt werden. Ob dies nur an einzelnen Tagen der Woche, etwa am Wochenende, sein werde, sei aber noch offen. Die Planungen würden noch mindestens zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Fahrgäste müssen mehr Zeit einplanen
Grund für die Ausfälle sind nach Angaben des Sprechers neben dem Mangel an Triebfahrzeugführern viele Krankmeldungen. Unklar sei aber, auf welchen Linien tatsächlich Busse zum Einsatz kommen könnten, erklärte ein Sprecher der Nordwestbahn gegenüber unserer Redaktion. Die infrage kommenden Linien seien: RE10, RE14, RB31, RB36, RB44 und RB45.
Es könne demnach auch vorkommen, dass Teilstücke von Strecken durch Busse bedient werden. Falls es zu dem Busersatzverkehr kommt, müssten Fahrgäste unter Umständen mehr Zeit einplanen.
Am Dienstag hatte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mitgeteilt, dass er das Unternehmen wegen häufiger Zugausfälle auf diesen Linien abgemahnt habe. In einer Mitteilung war von „untragbaren Qualitätsproblemen“ die Rede. So seien im Dezember rund 350 der etwa 8000 Fahrten zwischen Emscherregion und Münsterland sowie im Niers-Rhein-Emscher-Netz ausgefallen.
Lokführer-Markt „leergefegt“
Der Nordwestbahn-Sprecher betonte, dass mit den Planungen für den Buseinsatz schon vor der Abmahnung begonnen worden sei. Das Unternehmen suche außerdem weiterhin Triebfahrzeugführer, der Markt sei aber „leergefegt“. Zum Einsatz kommen sollen daher etwa Leih-Triebfahrzeugführer oder Nordwestbahn-Mitarbeiter aus anderen Regionen Deutschlands.