Prozess um häusliche Gewalt: Angeklagter bestreitet alles
49-Jähriger soll seine Ehefrau vor und nach der Entbindung geschlagen haben.
Krefeld. Die Vorwürfe gegen den 49-jährigen Krefelder sind massiv. Der gebürtige Marokkaner M. muss sich vor dem Krefelder Amtsgericht wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verantworten. All dies habe sich im häuslichen Bereich abgespielt, so die Anklage.
Demnach soll der IT- Angestellte vor zwei Jahren seine damals schwangere Ehefrau geschlagen und vergewaltigt, und sie auch nach der Entbindung so traktiert haben, dass ihre Kaiserschnitt-Narbe teilweise wieder aufgeplatzt sei.
Der 49-Jährige jedoch stritt vor Gericht alles ab und verwies die Zeugenaussage seiner Ehefrau ins Reich der Fantasie. „Nichts ist wahr davon, meine Frau ist hysterisch“, sagte er.
Viermal habe die Polizei kommen müssen, weil sie immer grundlos in der Wohnung herumgeschrieen hätte — aber nie hätte die Beamten Anzeichen für eine Auseinandersetzung gefunden.
„Er ist spielsüchtig, der Kühlschrank war immer leer, er hat mich geschlagen, vergewaltigt und nur mit Hilfe meiner Familie konnte ich ins Frauenhaus flüchten“, hielt die Ehefrau dagegen.
Ihr Mann erklärte, sie wäre nur auf die Idee gekommen, ihm durch die Anzeige zu schaden, weil er ihr einmal erklärt habe, dass in Deutschland die Dinge anders laufen als in Marokko und auch, dass häusliche Gewalt in Deutschland strafbar sei.
Die Geschädigte lebt inzwischen mit dem kleinen Sohn in Hannover. Der Prozess wird fortgesetzt. Dann sollen Nachbarn und Angehörige aussagen.