Prüfung der alten Fenster notwendig
Landschaftsverband Rheinland schlägt Klimasimulation vor.
Im Ringen um eine denkmalgerechte Erlaubnis für das Stadthaus meldet sich das Amt für Denkmalpflege im Rheinland jetzt zu Wort. Die Stadt hatte fristgerecht den neuen Antrag am 31. Juli bei der Unteren Denkmalbehörde, angesiedelt bei der Stadt Krefeld, gestellt.
Knackpunkt beim ersten Antrag war laut Stadt die energetische Sanierung der Stahlfenster. Das will Pressereferentin Birgit Ströter vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) unkommentiert nicht so stehenlassen: „Der LVR besteht nicht auf der Erhaltung der Fenster, sondern auf einer fachgerechten Untersuchung, ob die Originalfenster sinnvollerweise — das heißt unter Schaffung angemessener, den Arbeitsstättenrichtlinien entsprechender klimatischer Bedingungen — erhalten werden können.“
Da es sich um einen bauhistorisch sehr wertvollen und qualitativ sehr hochwertigen Bestand an Stahlfenstern handele, müsse vor einer Zerstörung der Originalsubstanz sorgfältig geprüft werden, ob eine Erhaltung nicht möglich ist. Von Beginn an habe das Amt für Denkmalpflege im Rheinland mitgeteilt, dass es selbstverständlich einer Erneuerung der Fenster zustimmen würde, wenn sich bei der Prüfung herausstellen sollte, dass eine Erhaltung nicht sinnvoll und zumutbar ist. „Diese Untersuchung wurde bisher aber noch nicht durchgeführt“, sagt Ströter. Die Voruntersuchung habe der LVR bereits im Januar 2016 erbeten, aber bis heute nicht erhalten. Erst wenn beurteilungsfähige Unterlagen vorlägen, könne eine Entscheidung getroffen werden.
Dass sich bei dem europaweiten Vergabeverfahren kein Unternehmen beworben habe, könne nicht an den zu hohen Anforderungen an die Erhaltung der Fenster gelegen haben. Nicht deren Erhaltung, sondern die vollständige Erneuerung sämtlicher Bürofenster sei Inhalt des Vergabeverfahrens gewesen. Aus Sicht des LVR dürfe vielmehr das Desinteresse daran gelegen haben, dass für wesentliche Punkte zum Zeitpunkt der Ausschreibung des Verfahrens noch keine abschließende denkmalrechtliche Erlaubnis und damit Planungssicherheit vorlag.
Der LVR schlägt eine Klimasimulation vor, mit der geprüft werden solle, ob die Fenster erhalten werden können und die Arbeitsstättenrichtlinien erfüllt werden. „Sollte eine Simulation ergeben, dass bei Erhaltung der Fenster keine Büroklimata entstehen können, die den Richtlinien entsprechen, wird der LVR selbstverständlich der Erneuerung der Bürofenster zustimmen.“ Nun ist die Stadt wieder dran.