Handel P&C kommt nicht nach Krefeld
Die Stadt hat die Voraussetzungen für das Bauvorhaben geschaffen, doch das Textilunternehmen Peek & Cloppenburg erteilt dem Standort in der Krefelder Innenstadt eine Absage.
Krefeld. Peek & Cloppenburg kommt nicht nach Krefeld. Das Textilunternehmen mit Sitz in Düsseldorf hat jetzt der Stadtverwaltung mitgeteilt, keinen großen Neubau an der Ecke St. Anton-Straße/Friedrichstraße zu errichten — anders als geplant. Die entsprechenden Grundstücke dafür, wie das frühere Ziellenbach-Haus, sind seit langem im Besitz des Unternehmens. „Die Absage bedauern wir nach den konstruktiven Gesprächen und Vorplanungen natürlich sehr. P & C wäre ein attraktives Unternehmen für unsere Innenstadt, die sich aktuell gut entwickelt“, sagt Martin Linne.
Zumindest habe die Stadt jetzt eine verbindliche Aussage und könne sich darum kümmern, diesen Standort mit interessierten Partnern zu entwickeln, betont der Planungsdezernent. Das ist auch dringend notwendig. Seit Jahren verkommen die Gebäude und sind ein Schandfleck für diesen Teil der Friedrichstraße.
P & C hat der Stadt nach der Entscheidung signalisiert, sich nun auch einen Verkauf der Häuser beziehungsweise Grundstücke vorstellen zu können. Oberbürgermeister Frank Meyer hat diesbezüglich bereits Gespräche mit möglichen Interessenten angestoßen. „Gegenüber entsteht gerade das neue Forum Krefeld auf dem ehemaligen Sparkassen-Areal und wird den Standort zusätzlich aufwerten. Ich bin zuversichtlich, dass es für die Immobilien in dieser guten zentralen Lage gegenüber C & A Partner und Investoren gibt“, sagt Meyer.
Der OB hatte noch im Frühjahr des vergangenen Jahres in der Konzernzentrale in Düsseldorf für den Standort und das Bauvorhaben in Krefeld geworben. Nachdem die Umsätze auf dem Textilmarkt zuvor spürbar eingebrochen waren, hatte das Unternehmen seine Ausbaupläne für neue Filialen überdacht und andere Prioritäten gesetzt. Nach dem Gespräch berichtete Linne im Planungsausschuss, dass P & C nun wieder zu dem Standort und dem Projekt stehe.
Im Jahr 2011 hatte P & C die Stadt gebeten, das erforderliche Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur Aufstellung des B-Plans 775 war der fast einstimmige Tenor: „Wir begrüßen das Projekt, so aber nicht.“ Im Mittelpunkt der Kritik stand die vorgesehene Überbauung einer Fläche von rund 400 Quadratmetern auf der Friedrichstraße und deren Verengung um fünf Meter auf nur noch zehn Meter.
Aufgrund landesrechtlicher Vorgaben hat die Stadt wegen des einzuhaltenden Mindestabstandes nur einen 4,60 breiten und 55 Meter langen Streifen der Friedrichstraße an P & C verkauft. „Was damit geschieht, müssen wir jetzt klären“, sagt Stadtsprecher Timo Bauermeister.