Reifenwechsel: Werkstätten sind für den Ansturm gewappnet

Durch den Winter sind viele Autofahrer spät dran. Doch die Händler bleiben gelassen.

Krefeld. Die Schlagschrauber in den Werkstätten ruhen oft noch. Die meisten Autofahrer warten mit dem Rädertausch von Winter- auf Sommerbereifung. „Die Leute sind total verunsichert aufgrund der Witterung“, sagt Rolf Barten vom gleichnamigen KfZ-Betrieb. Dem drohenden Ansturm, der sich für die kommenden Wochen daraus ergibt, sehen die Auto- und Reifenhändler allerdings gelassen entgegen.

„Das Rädertauschen zieht jetzt an, aber da wird es keine Terminprobleme geben. Es hat sich ja im Prinzip nur nach hinten verschoben“, sagt Sandra Smeets vom Autohaus Louis Dresen. Dem stimmt man im Autohaus Borgmann zu. „Wir sind vorbereitet und können das als großer Betrieb ohnehin leisten. Zudem arbeiten wir auch mit einem Räderhotel zusammen, in dem die Reifen gelagert und kontrolliert werden. Die Montage bei uns geht dann schnell“, erklärt Wolfgang Nitschmann. Wartezeiten von einer Woche für einen Termin könnten aber entstehen.

Bei kleineren Werkstätten muss der eine oder andere Tag Wartezeit mehr durchaus eingeplant werden. „Das kann passieren“, sagt Rolf Barten: „Zum Reifenwechseln haben sich für die kommende Woche aber erst zwei angemeldet.“

Noch ist der Austausch ohnehin nicht unbedingt nötig. Bei Temperaturen von unter sieben Grad ist der Winterreifen sogar geeigneter. „Die Haftung ist besser“, sagt Jürgen Schnell vom ADAC Nordrhein. „Wenn die Temperatur mehrere Tage am Stück deutlich über null Grad liegt, hat es Sinn umzusteigen“, ergänzt er. Gesetzliche Fristen, wann welcher Pneu aufzuziehen ist, gibt es nicht. Sommerreifen sind aber bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte nicht erlaubt.

Dass der Andrang nun größer wird, da sind sich die Händler sicher. „Seit dieser Woche merken wir, dass mehr zum Tauschen kommen. Aber wir wissen, was auf uns zukommt, und arbeiten samstags auch nur zum Räderwechseln“, sagt Karin Albrecht von Autotechnik Brocks.

Eine Alternative zum halbjährlichen Austausch sind Ganzjahresreifen, eine Art Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen. „Man muss aber bedenken, dass so ein Kompromiss auch immer Nachteile mit sich bringt“, sagt Schnell. Tests hätten gezeigt, dass Ganzjahresreifen bei winterlichen Bedingungen gut funktionieren, im Sommer aber schneller zur Abnutzung neigen, schildert der Experte vom ADAC: „Für Stadtfahrer sind sie geeignet, für Vielfahrer eher nicht.“