Rekordhitze: Warnstufe vier
Das Kirmesfeuerwerk fällt aus, die Stadt mahnt zur Vorsicht. Grillen bleibt am Elfrather See erlaubt.
Trocken und heiß — diese Mischung kann gefährlich werden. So gefährlich, dass die Stadt und die Feuerwehr die Krefelder zu besonderer Vorsicht aufrufen und nun auch Konsequenzen gezogen haben. Das Feuerwerk am Rhein, das eigentlich großer Höhepunkt zum Abschluss der Uerdinger Panthaleons-Kirmes werden sollte, musste gestern ausfallen. Zu gefährlich, meldete die Stadt. Für das Höhenfeuerwerk am Mündelheimer Ufer hätte ein großer Umkreis abgesichert werden müssen. Gerade in Verbindung mit zunehmendem Wind sei das Risiko nicht kalkulierbar gewesen. Experten der Feuerwehren in Krefeld und Duisburg hatten dringend davon abgeraten, das Feuerwerk zu zünden.
Laut Feuerwehr ist in Krefeld im Hinblick auf die Brandgefahr mittlerweile Warnstufe vier, also hohe Gefahr, erreicht. Regen ist noch nicht in Sicht, die Experten rechnen daher auch in den kommenden Tagen nicht mit einer Entspannung der Lage. Im Gegenteil: Die nächste Gefahrenstufe wird voraussichtlich bald erreicht sein, heißt es von Seiten der Stadt.
Der Kommunalbetrieb ruft daher zu besonderer Vorsicht auf — besonders in Gärten, Parks, auf Grünflächen und in Wäldern. Dort herrscht in der Zeit von Anfang März bis Ende Oktober sowieso gesetzliches Rauchverbot, daran sollten sich Besucher unbedingt halten. Zigaretten aus dem Auto zu werfen kann ebenfalls einen Brand auslösen.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte sein Fahrzeug auch nicht in hohem Gras abstellen. Die Wärme, die das Fahrzeug auch nach Abstellen des Motors noch abgibt, kann ausreichen, das Gras zu entzünden. Waldzufahrten müssen freigehalten werden. Denn falls es tatsächlich mal zu einem Waldbrand kommt, ist es für die Feuerwehr wichtig, schnell und ungehindert durchzukommen.
Wer im Wald, Park oder auf einem Feld einen Entstehungsbrand — also einen kleinen Schwelbrand, aus dem ein großes Feuer werden kann — entdeckt, sollte ihn direkt selbst löschen. Aber nur dann, wenn das gefahrlos möglich ist, betont Stadtsprecher Manuel Kölker. Ansonsten gilt: die 112 anrufen und den Wald so schnell wie möglich verlassen.
Mehrere Kommunen im Umkreis von Krefeld haben gestern ein Verbot für öffentliches Grillen ausgesprochen, beispielsweise Mönchengladbach. Das gibt es in Krefeld nicht. Der Elfrather See sei sowieso der einzige Ort in der Stadt, an dem öffentliches Grillen erlaubt sei. „Und die Grillplätze dort sind relativ sicher“, sagt Kölker auf WZ-Anfrage. „Die Plätze sind neu asphaltiert. Es sind nur Grills erlaubt, die man am Kiosk ausleihen kann.“ Wenn nicht jemand auf die Idee komme, die heiße Kohle nach dem Grillen ins Gebüsch zu werfen, sei es unwahrscheinlich, dass da etwas passiere, so der Stadtsprecher.
Anders sieht es auf Friedhöfen aus. Der Kommunalbetrieb der Stadt bittet aufgrund der hohen Brandgefahr alle, die den Hauptfriedhof und auch die Vorortfriedhöfe besuchen, Kerzen und Öllichter nur in geschlossenen Leuchten anzuzünden. Kerzen offen und ungesichert auf Gräbern oder Gedenkstätten abzustellen könne im schlimmsten Fall dazu führen, dass es zu einem großen Flächenbrand auf dem Friedhof kommt.