Diskothek Rennbahn-Chef übernimmt die Königsburg
Volko Herdick will vom reinen Disko-Image weg. Neuer Sicherheitsdienst und Absprachen mit der Polizei sollen deeskalierend wirken. Samstags wird es weiterhin Partys geben.
Krefeld. Dem Hin und Her der vergangenen Monate wollen Rennbahnbetreiber Volko Herdick und sein Event-Manager Christoph Lüer mit einem „Re-Re-Opening“ am Samstag ein Ende setzen. Der Name der Veranstaltung ist als augenzwinkernde Anspielung auf die unterschiedlichen „Neueröffnungen“ der Diskothek Königsburg zu verstehen. Damit sei jetzt Schluss. Es gibt jetzt klare Ansagen. Samstags sollen altbekannte Partyformate Nachteulen aus Krefeld und der Region in den rund 2300 Personen fassenden Club an der Königstraße locken. Daneben werde sich die Burg für „Veranstaltungen aller Art“ öffnen. Volko Herdick wolle ein „Eventzentrum“ etablieren, dass „vom Geburtstag bis zur Firmenfeier“ genutzt werden kann.
Ein kleiner Blick zurück: Herdick erwirbt den Club 2004 zusammen mit zwei weiteren Gesellschaftern. 1,2 Millionen Euro seien damals investiert worden, um bis Ende 2005 die Königsburg umzugestalten. 2009 zieht sich Herdick aus dem laufenden Betrieb zurück und „stürzt“ sich auf die Rennbahn-Gastronomie. Seine Anteile an der Königsburg hat er behalten. In naher Zukunft wolle er das überregional bekannte Objekt komplett übernehmen. Die Verhandlungen dafür würden bereits seit Anfang des Jahres laufen.
Zwischenzeitlich sei der Verkauf der Immobilie eine Option gewesen. Jetzt ist die Neueröffnung am Samstag ein logischer Schritt für den 50-Jährigen: „Wir hatten letztes Jahr Probleme, weil wir sehr viele Anfragen für die Rennbahn hatten.“ Aufgrund der vielfältigen Räume der Königsburg habe er jetzt alle Möglichkeiten: Konzerte und Events in der Hauptburg, geschlossene Gesellschaften und Partys in den Katakomben, der Havanna- oder der Barbarella-Bar. „Auch eine Modenschau zu Krefeld Pur wäre vorstellbar“, sagt Herdick.
Vorher stehen neben einem letzten Neuanstrich hier und da vor allem Imagepflege auf dem Programm. Das geht beim Einlass los. „Dafür ist jetzt das Sicherheitsunternehmen zuständig, dass wir auch für die Rennbahn beschäftigen“, sagt Event-Manager Christoph Lüer. Beispielsweise Vorwürfe, Gäste mit Migrationshintergrund hätten tendenziell Schwierigkeiten in die Burg zu kommen, solle es in Zukunft nicht mehr geben. „Trägershirt und Flip-Flops passt nicht zu unseren Partys“ — die Herkunft der Partygäste spiele jedoch keine Rolle, macht Lüer klar.
Um bei handgreiflichen Auseinandersetzungen schnell deeskalierend wirken zu können, sollen außerdem beratende Gespräche mit der Polizei geführt werden. Außerdem werde zurzeit das umstrittene Kreditkarten-Bezahlsystem überdacht. „Möglich wäre ein Prepaid-System bei dem die Gäste nicht erst beim Verlassen des Clubs bezahlen müssen. Das habe beim Ausgang immer wieder für Ärger gesorgt. „Auf der Rennbahn nutzen wir deswegen wieder Wertmarken“- das sei zwar „oldschool“, aber bewährt, so Herdick, der der Überzeugung ist, dass die Könisgburg auch in Zukunft nicht nur die Partylandschaft bereichern wird. „30 bis 40 Prozent unserer Gäste kommen aus Krefeld, der Rest von außerhalb. Die kaufen dann hier auch Klamotten und gehen essen“, so Herdick. www.facebook.com/Koenigsburg