Rückenwind für das Krefelder Gaskraftwerk

Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD schreibt konventionelle Erzeugung von Energie fest. Zuversicht bei Trianel.

Krefeld. Wenn die SPD-Basis dem Koalitionsvertrag mit der Union zustimmt, steigen die Chancen für den Bau des Gaskraftwerkes im Chemiepark Uerdingen deutlich. Denn der Vertrag enthält klare Hinweise, dass die neue Regierung solche Projekte für notwendig hält. So heißt es auf Seite 56: „Die konventionellen Kraftwerke (. . .) sind auf absehbare Zeit unverzichtbar. Durch den kontinuierlichen Aufwuchs der Erneuerbaren Energien benötigen wir in Zukunft hocheffiziente und flexible konventionelle Kraftwerke.“

„Der Vertrag gibt Rückwind für unser Vorhaben in Krefeld“, sagte Trianel-Sprecher Elmar Thyen auf WZ-Anfrage. „Die Leitplanken sind gesetzt, aber jetzt brauchen wir dazu die passenden Gesetze.“

Trianel ist ein Verbund von Stadtwerken und seit Jahren interessiert, im Chemiepark Uerdingen ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk zu errichten. Da der Strom aus erneuerbaren Quellen aber bislang bei der Einspeisung ins Netz Vorgaben Vorrang hat, stehen konventionelle Kraftwerke oft still und rechnen sich nicht mehr.

Thyen hofft, dass sich durch die neue Regierung genau daran etwas ändert. Wenn Trianel mit dem Gaskraftwerk eine Reservekapazität zur Verfügung stelle, müsse es dafür einen entsprechenden finanziellen Ausgleich geben, so Thyen.

Der Trianel-Sprecher hält es für realistisch, dass das Kraftwerk 2020 in Betrieb geht. Vorgesehen ist eine Leistung bis zu 1200 Megawatt. Kosten: etwa eine Milliarde Euro. Die Anlage soll nicht nur Strom erzeugen, sondern die Unternehmen im Chemiepark auch mit Dampf versorgen. Der Wirkungsgrad liegt damit bei etwa 90 Prozent.

Laut Thyen gibt es in Uerdingen „perfekte Bedingungen, um ein konventionelles Kraftwerk effizient zu betreiben“.