Sanierung an Schulen: Vernachlässigung muss ein Ende haben
Der Sanierungsstau an Krefelds Schulen wächst weiter
Krefeld. In der WZ von vergangenem Donnerstag schlägt die SPD zur Sanierung der Schulen eine Erhöhung der Gewerbesteuer vor. Im Bericht äußern sich auch zwei Schulleiter. Einem wirft der CDU-Fraktionsvorsitzende danach schriftlich unter anderem Wahrnehmungsstörungen vor. Dem anderen, der genauso in die Kerbe des Sanierungsstaus stößt, seltsamerweise nicht. Hatte Herr Fabel keine zweite Briefmarke mehr? Nur gut zu wissen, dass der so Gescholtene als ein Mann bekannt ist, der über solchen Angriffen steht. Trotzdem ist und bleibt das ein ziemlich einmaliger Vorgang.
Nehmen wir in der Sache Stau die Erfahrungen eines weiteren Direktors zur Kenntnis. Der hat im Frühjahr 2011 einen kompletten Schulausschuss durch sein Gebäude geführt, alle massiven Schäden aufgezeigt — und der sagt jetzt, Mitte Januar 2012, fast schon resignierend, dass im kompletten Jahr 2011 in seiner Schule sanierungstechnisch nichts passiert ist. Auf seine Fragen hin wurde auf die Haushaltslage und auf den neuen Fachbereich Zentrales Gebäudemanagement verwiesen. Beide Chefs stehen nicht alleine da. Erinnert sei an den Brief, den die Sprecher aller Schulformen 2011 an die Fraktionen schrieben und in dem sie drängende Fragen zur Zukunft der Krefelder Schulen stellten.
Es spielt mittlerweile eigentlich keine Rolle mehr, wo das Geld zur Bekämpfung des massiven Sanierungsstaus unserer Schulen herkommt. Ob Anhebung von Steuern, Public Private Partnership, „normale“ Bereitstellung im Haushalt oder andere Modelle: Die Größe des Sanierungsstaus macht es dringender denn je, dass jetzt die erforderlichen Summen für die Sanierungen zur Verfügung gestellt und die Arbeiten durchgeführt werden. Nicht alles in einem Jahr, aber es muss ein Zeichen her. Denn wenn die Gebäude noch länger vernachlässigt werden, geht es irgendwann um Sicherheitsgefährdung. Und deren Folgen dürften jedem klar sein.