Bis zum Tod Schäfer aus Krefeld hat Tiere verenden lassen

Krefeld · Ein 58-Jähriger hat rund 100 Schafe in Krefeld in einem beklagenswerten Zustand gehalten. Einige überlebten nicht. Vor Gericht ließ der Mann sich nicht blicken - ein Urteil gibt es trotzdem.

 Das Gericht in Krefeld hat sich mit dem Fall beschäftigt.

Das Gericht in Krefeld hat sich mit dem Fall beschäftigt.

Foto: Rolf Vennenbernd

9000 Euro muss ein 58 Jahre alter Fischelner wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zahlen. Dazu verurteilte ihn das Amtsgericht am Dienstag. Der Mann soll 102 Schafe in Krefeld gehalten haben, welche von ihm so stark vernachlässigt worden sein sollen, dass fast die ganze Herde krank wurde, einige Tiere sogar starben.

Angeklagter erschien
nicht zum Termin

Der Mann war zu dem angesetzten Termin nicht erschienen, daher hat der Richter einen Strafbefehl gegen ihn erlassen. Dieser sieht vor, dass sich die Strafe aus 150 Tagessätzen zu je 60 Euro zusammensetzt. Außerdem wurde überlegt, ob gegen ihn ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen wird. Das war aber in dem besonderen Strafbefehls-Verfahren aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

Es könnte aber sein, dass das Veterinäramt ein solches Verbot noch nachträglich ausspricht. Der Angeklagte hat noch die Möglichkeit, gegen den Strafbefehl Einspruch einzulegen.

Aufgefallen war der beklagenswerte Zustand der Herde, zu der auch 30 Lämmer gehörten, bei einer Kontrolle durch Mitarbeiter des Veterinäramtes im April 2016. Dabei soll festgestellt worden sein, dass 85 Prozent der Tiere an hochgradiger Räude litten, die deutliche Hautveränderungen und einen ausgeprägten Juckreiz verursacht. Die Hälfte der Tiere soll von bösartigem Lippengrind befallen sein, der zu Haut- und Schleimhautveränderungen im Maulbereich führt.

Außerdem sollen die Schafe abgemagert gewesen sein, weil ihnen kein genügendes Futter zur Verfügung stand, und auch ihre Klauen wurden nicht gepflegt. Das habe bei einigen für Lahmheit gesorgt.