Breitband Schnelleres Internet für alle bis 2019
Es ist soweit: In den nächsten zwei Jahren wird in Krefeld das Breitbandnetz ausgebaut. Die Kosten belaufen sich auf 12,3 Millionen Euro.
Krefeld. Krefeld soll — wenn alles glatt läuft — bis Ende 2019 flächendeckend schnelleres Internet bekommen. Fördermittel von Bund und Land machen es möglich. Das Geld zieht überall dort, wo eine Internet-„Geschwindigkeit“ von weniger als 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) besteht. Mindestens 50 Mbit/s sollen es werden.
In Krefeld sind das 1208 Gebäudeadressen, die versorgt werden müssen. Dies entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent bei 52 040 Adressen überhaupt. In 30 Gewerbegebieten, darunter in wichtigen Bereichen wie Hafengebiet, Bruchfeld und Mevissenstraße, liegen zudem noch 338 unversorgte Adressen vor. Der Kostenpunkt für den Ausbau des Breitbandnetzes mit Glasfaser beträgt insgesamt 12,3 Millionen Euro.
Ein noch einzustellender Breitbandkoordinator soll eine Schnittstelle bilden, um die Dinge wie Fachbereiche, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Stadtwerke oder Geo-Daten in der Stadt für den Ausbau zusammenzubringen. Dazu müssen noch Gremien wie Planungsausschuss und Rat zustimmen. Die Stelle — die auf drei Jahre befristet ist — soll am Ende dieses Jahres besetzt werden.
Fördermittel von bis zu 50 000 Euro wurden auch hierfür beantragt. Bisher ist Hans-Joachim Hofer vom Fachbereich Tiefbau zuständig. Verglichen mit dem Landesdurchschnitt ist die Krefelder Versorgungs-Quote nicht schlecht, muss aber verbessert werden.
„Die Dinge haben sich gewandelt“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. „Schnelles Internet gehört heute zur Wohn- und Lebensqualität dazu. Nicht nur Unternehmen, sondern auch Bildungseinrichtungen, wie die Schulen, mit dem Programm ’Gute Schule 2020’, das den Internet-Anschluss ab Schultor fördert, haben besondere Ansprüche.“
Die Netzplanung als Voraussetzung für den Förderantrag haben die Mitarbeiter der Düsseldorfer Firma Micus erarbeitet. Geschäftsführer Andreas Mescheder bestätigt: „Es ist wichtig, dass nicht nur Privatleute, sondern auch Gewerbetreibende und öffentliche Einrichtungen versorgt werden. Die Leitungen werden bis zu den Haushalten gelegt.“
Das bedeutet, dass 60 000 Euro Tiefbaukosten pro Kilometer Glasfasernetz anfallen. „Die Gesamtlänge beträgt 201 Kilometer, davon sind 26,4 Kilometer Hausanschluss-Leitungen“, erklärt Mescheder. Neben den Gewerbegebieten sind vor allem ländliche Bereiche wie der Hülser Berg, Forstwald oder Verberg auszubauen. Gut daran ist, dass es dort weitgehend möglich sein wird, die Leitung in nur 30 Zentimeter Tiefe zu verlegen, was nicht so teuer ist.
Im Stadtgebiet wird es dort, wo es nötig sein wird, doppelt so tief hinunter gehen müssen. „Bisher haben wir bei den Projekten anderer Städte nur positive Bescheide über die Fördergelder bekommen“, sagt Mescheder. „Auf der Grundlage der erarbeiteten Planungen und Kalkulationen stellt die Stadt Krefeld einen Antrag basierend auf dem Wirtschaftslückenmodell, das heißt: Die Kommune schließt die Wirtschaftslücke eines privaten Netzbetreibers, zur Erschließung der unterversorgten Gebiete.“ Und zu den Kosten: „Bei einem positiven Bescheid ergibt sich für Krefeld aufgrund des Status‘ im Haushaltssicherungskonzept eine 50-prozentige Förderung sowohl vom Bund als auch vom Land.“