Gesundheit Blut spenden rettet Leben

Am Mittwoch ist Weltblutspendetag. Die WZ hat sich beim Helios Klinikum umgeschaut und erklärt, wie das ganze Prozedere funktioniert.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein kleiner Piecks, die rote Flüssigkeit läuft in den Beutel. Etwa zehn Minuten später ist er mit 450 Milliliter Blut gefüllt. So die Kurzfassung. Blutspenden bedeutet aber viel mehr als das: zwei Drittel aller Menschen brauchen laut Deutschem Roten Kreuz irgendwann in ihrem Leben einmal Blut oder Blutplasma.

Doch nur drei Prozent der Bevölkerung spenden regelmäßig. Dabei darf jeder gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 68 Jahren Blut spenden. Ein Gewicht von mindestens 50 Kilo, keine Krankheiten oder Mangelerscheinung vorausgesetzt. „Im vergangenen Jahr 2016 gab es an die 10 000 Vollblutspenden bei uns. Diese stammen von circa 4000 Spendern aus Krefeld und Umgebung“, erzählt Julia Dubois vom Helios Klinikum.

Jährlich werden 13 000 bis 14 000 Blutkonserven am Klinikum benötigt. „Das heißt, in der Regel reichen unsere eigenen Blutspenden-Konserven für ungefähr 70 Prozent des Bedarfs am Helios Klinikum Krefeld aus“, sagt Dubois. Der Rest an benötigten Konserven müsse dann von regionalen und überregionalen deutschen Lieferanten zugekauft werden.

Dieser Anteil erhöht sich vor allem während der Hauptreisezeit in den Sommermonaten. Dort kann man ein rückläufiges Spendenaufkommen beobachten. „Bislang konnten wir aber keinen wirklichen Engpass wahrnehmen und noch immer alle angefragten Blutgruppen abrufen“, beruhigt Dubois. Von dem kleinen Piecks in der Armvene können bis zu drei Patienten profitieren. Blut spenden heißt also Leben retten.

Aber wie genau nimmt das Blut seinen Weg zum Patienten? „Nach einem kurzen Check-up und umfangreicher Aufklärung geht es in den Spenderaum, wo auf bequemen Liegestühlen Blut abgenommen wird. Danach ist uns für die Spender noch eine kurze Ruhephase wichtig“, sagt Udo Voelker, Leiter der Blutbank am Helios Klinikum Krefeld. Das Blut wird nach der Spende durch mehrere Zentrifugationsvorgänge in seine flüssigen und zellulären Bestandteile — rote Blutzellen, Blutplättchen und Frischplasma — aufgetrennt. Die Weiterverarbeitung erfolgt in den Räumen der Blutbank am Helios. Bis zur Freigabe lagern die Präparate bei unterschiedlichen Temperaturen.

Außerdem werden vor der Weitergabe an den Empfänger noch die Infektionsparameter im Blut des Spenders überprüft. Erst dann können das Blut beziehungsweise seine Bestandteile den Patienten zugeführt werden. In ganz Deutschland ist dabei ein Land-Stadt-Gefälle zu beobachten: Menschen auf dem Land haben eine höhere Spendenbereitschaft als solche in Großstädten.

Die Blutbank Krefeld unterstützt die Blutversorgung für die gesamte Region. Daher wird hier jede Spende dringend benötigt. Vor allem Unfallopfer und Krebspatienten sind auf die Reserven angewiesen. Voelker appelliert daher an potenzielle, noch nicht registrierte Spender. Die Blutgruppe spielt dabei keine Rolle.