Schwanenmarkt – ausziehen, umziehen, umbauen, einziehen
Das Einkaufszentrum wird umgestaltet – ein neuer Mieter kommt, mehrere alte gehen.
Krefeld. Der Schwanenmarkt habe einige "hässliche Ecken", die müssten weg, dadurch wolle man "schicker" werden. Das sagt Stefan Kornbausch, technischer Leiter in dem Einkaufszentrum. Er definiert weder "hässliche Ecken" noch "schicker", aber er erklärt was im nächsten Jahr passieren wird: Die Firma Depot - sie verkauft vor allem Möbel und Dekoartikel - werde eine Filiale im Schwanenmarkt eröffnen.
Die dafür erforderlichen Umbauten würden im Januar beginnen und vermutlich im Juli abgeschlossen sein, so Kornbausch weiter. Über die Kosten dürfe er aber leider "nichts sagen". Fest stehe nur, dass wegen des Umbaus ein Durchgang zum Dionysiusplatz verschwinden werde: "Der wird dann nur noch als Notausgang genutzt."
Vor allem aber müssen der Neugestaltung mehrere Geschäfte weichen: Insgesamt fünf "Shops" würden für die Verkaufsräume von Depot zusammengelegt, erklärt Kornbausch. Die derzeitigen Betreiber ziehen teilweise innerhalb des Schwanenmarktes um, teilweise ziehen sie aber auch aus. Freiwillig, wie Kornbausch betont: "Wir sind uns da einig."
Von dieser Einigkeit weiß Fetihye Kile nichts: "Die haben uns rausgeschmissen." Sie betreibt "Kile’s Änderungsschneiderei" und sucht jetzt nach einem neuen Ladenlokal. "Das ist nicht schön, jetzt kann ich nochmal ganz von vorne anfangen."
Auch die Galerie Kunst-Raum wird ausziehen müssen. Für Renate Popp, eine der dort ausstellenden Künstlerinnen, kommt die Kündigung aber nicht überraschend: "Die Vereinbarung war, dass wir den Raum nutzen können, so lange er nicht gebraucht wird." Und das, bedauert sie, sei jetzt leider vorbei. Aber so, findet sie, sei es immer: "Wenn die Großen kommen, müssen die Kleinen weichen."
Sie hält das auch deshalb für schade, weil sie die Vielfalt im Schwanenmarkt durch die Filiale der großen Kette gefährdet sieht.
Stefan Kornbausch sieht diese Gefahr nicht: Die Angebotsvielfalt werde nicht entscheidend gemindert, stattdessen würde der Schwanenmarkt durch den neuen Mieter attraktiver werden, er nennt es "Aufwertung". "Und außerdem", ergänzt er , "hat Depot ja auch ein großes Angebot."
Mustafa Delice wird sein Angebot auf jeden Fall verkleinern müssen. Es besteht aus Obst, Gemüse, Nüssen und Säften. Nur die Saftbar bleibt im Schwanenmarkt, mit den anderen Ständen zieht er aus.