Kommunalwahl 2025 CDU: K.o.-Sieg für Marc Blondin in der ersten Runde

Krefeld · Die lang geplante Revolte beim ersten Mitglieder-Nominierungsparteitag mit 400 Teilnehmern fiel in sich zusammen. Timo Kühn bekam als OB-Kandidat 95 Prozent Zustimmung. Und die Ratswahlliste des Vorstandes ging glatt durch.

Die strahlenden Sieger auf dem CDU-Parteitag: Timo Kühn und Marc Blondin.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der Aufstand in der Krefelder CDU war von langer Hand geplant – doch beim Showdown auf dem Kreisparteitag zur Kommunalwahl im September in der Baslar Eventlocation fiel die Revolte wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Der strahlende Sieger hingegen: Marc Blondin, der CDU-Vorsitzende. Bei der Nominierung des Direktkandidaten für den Ratswahlkreis Traar/ Verberg trat Andreas Stattrop gegen Blondin an – und holte sich eine blutige Nase: Blondin bekam 238 Ja-Stimmen, Stattrop nur 120. K.o.-Sieg in der ersten Runde für Marc Blondin.

Ob es eine zweite Runde beim Parteitag am 22. März überhaupt noch geben wird, bleibt abzuwarten. Da will eigentlich Maximilian Becker den Aufstand proben, Blondin als CDU-Vorsitzenden ablösen. Als am Samstagabend das Duell um Traar/ Verberg so klar zugunsten des Chefs ausgegangen war, saß Becker doch ziemlich allein und ziemlich nachdenklich an seinem Platz.

Fast ein wenig in den Hintergrund bei dem mit 400 Teilnehmern sehr gut besuchten ersten Mitglieder-Nominierungsparteitag der CDU Krefeld trat dabei ein anderer Triumph – der für Timo Kühn. Im Vorfeld war geraunt worden, dass auch gegen den designierten OB-Kandidaten noch jemand antreten werde, doch das entpuppte sich als Ente. Kühn räumte richtig ab, bekam 381 Ja-Stimmen (von 403 abgegebenen), das entspricht einer Zustimmung von etwa 95 Prozent. Und nach seiner Bewerbungsrede auch stehende Ovationen aus dem Saal. Kühn machte klar, dass er Amtsinhaber Frank Meyer (SPD) schlagen wolle und könne, wenn die CDU geschlossen und einig agiere. Er stellte in groben Zügen seinen „kühnen Plan“ (Achtung: Wortspiel) für Krefeld vor, mit den Schwerpunkte: Stärkung der Wirtschaft, mehr Sicherheit (vor allem für Frauen) und Verbesserung der maroden Infrastruktur: „Die Bilanz der amtierenden Stadtregierung ist trotz Rekord-Steuereinnahmen verheerend, das sieht man schon an unserem traurigen Ruf als Schlagloch-City Nummer eins.“

Jubel gab es, als Kühn das Gerangel um den Chefposten beim ZGM mit Benedikt Winzen, dem Ex-Fraktionschef der SPD, ansprach: „Krefeld darf nicht zum Selbstbedienungsladen verkommen.“ Mit dieser brisanten Personalie hatte zuvor schon Blondin in seiner Eröffnungsrede die CDU-Seele in Wallung gebracht: „Wir müssen Schluss machen mit sozialdemokratischer Vetternwirtschaft, mit dem roten Postengeschacher.“ Auch zur großen Demo vom Samstagmittag fand Blondin deutliche Worte: „Es ist ein Skandal, dass wir als CDU dazu nicht eingeladen waren. Wir sind nicht nur Bestandteil der Mitte, wir sind die wichtigste Säule der Mitte.“

Schon da zeichnete sich ab, dass er die klare Mehrheit in der Krefelder CDU hinter sich hat. Da halfen seinem Traarer Herausforderer Stattrop auch die Hochglanz-Flyer nicht, die er vor der Baslar-Halle verteilen ließ. Weitere Kampf-Kandidaturen gab es denn auch gar nicht, die vom Parteivorstand vorgelegte Kandidatenliste für die 29 Stadtrats-Wahlkreise ging mehr oder weniger glatt durch. Auffallend viele Nein-Stimmen (118) hatte freilich Maximilian Becker in Hüls-Süd/ Inrath (118) zu verdauen.