Solaranlage auf dem Dach: Brand schwer zu löschen (mit Video)
Große Teile der Villa Charlottenburg werden ein Raub der Flammen. Wehrleute durch Photovoltaikanlage in Gefahr.
Krefeld. Hans-Wilhelm Faßbender sitzt gemütlich mit seiner Frau beim Frühstück im Erdgeschoss des Wohnhauses, als er verwundert in seinen Garten schaut. Dort laufen plötzlich Polizisten auf und ab. Als er sie anspricht, deuten die Beamten am Haus hoch: „Ihr Dach brennt.“ Dichter Rauch steigt da bereits von der Villa Charlottenburg auf, es sind Flammen zu sehen.
Der Feuerwehr wird um 10.06 Uhr ein Kaminbrand aus dem Haus am Weeserweg gemeldet. Doch als wenige Minuten der Löschzug eintrifft, wird schnell klar, dass das Feuer längst ein größeres Ausmaß angenommen hat. Verstärkung wird angefordert. Die Wehrleute haben einen schweren und gefährlichen Einsatz vor sich: Die gesamte Dachfläche der auf einem rückwärtigen Grundstück gelegenen Villa ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die produziert Strom — immer. Und stellt deshalb für die Wehrleute eine große Gefahr dar, da die Solarzellen ständig für Spannung sorgen. Abschalten lassen sie sich nicht einfach.
Einsatzleiter Hans-Peter Pelzer erläutert, dass man üblicherweise den betroffenen Dachbereich öffne und die Flammen lösche. Doch von außen ist es zu gefährlich, und von innen kommt man zunächst nicht an das Feuer heran. Die Module der Photovoltaikanlage verdecken das Dach auch noch so gut, dass das Wasser einfach daran herabläuft. Gut zwei Stunden nach Ausbruch des Brandes ist die Dachfläche bereits deutlich nach unten abgesackt, es besteht Einsturzgefahr. Von innen können die Wehrleute daher zunächst nicht mehr weiterarbeiten, ohne sich zu sehr in Gefahr zu bringen.
„Ich habe die Photovoltaikanlage erst vor zwei Jahren installieren lassen“, sagt Eigentümer Hans-Wilhelm Faßbender der WZ. Fassungslos muss er mit anschauen, wie die Feuerwehr mit aller Mühe versucht, die Flammen einzudämmen. Der Wasserschaden im Haus ist enorm: „Im Erdgeschoss ist schon eine Decke runtergekommen“, sagt Faßbender. Er hofft, dass wenigstens die Anbauten nicht betroffen sind. Nachschauen kann er nicht — die Polizei beschlagnahmt den Brandort und wird am Montag die Ursache genauer untersuchen.
Nach dreieinhalb Stunden ist das Feuer schließlich gelöscht. Vorsichtig öffnen Wehrleute in der Dachgeschosswohnung die Decke und legen die Dachkonstruktion frei. Immer wieder muss nachgelöscht werden. Auch am Abend ist die Wehr immer noch im Einsatz.