Sollten Hühner Menschen essen dürfen?
Die Grundschüler der Johansenschule diskutieren die Frage nach der richtigen Ernährung.
Linn. Das Ernährungsstück „Ein absolut irres Kochduell“ der Nimmerland Theaterproduktion ist gestern in der Johansenschule zu Gast. Zahlreiche Grundschüler versammeln sich in der Turnhalle, um anstelle des Unterrichts die unterhaltsame Aufführung zu bestaunen. Als Kulisse wurde ein Fernsehstudio aufgebaut, in dem die Moderatorin Tina Turbo bei ihrer Live-Kochshow unerwarteten Besuch bekommt. Drei Tiere, die eigentlich nebenan bei einer Castingshow für Nachwuchsrapper teilnehmen sollten, stolpern aufgrund einer Verwechslung in die Show. Die Moderatorin muss improvisieren. Durch die unterschiedlichen Auffassungen der Tiere von einer „richtigen“ Ernährung ist das aber leichter gesagt als getan.
Die Kuh Rita ist Vegetarierin, das Huhn Hanna ernährt sich ausschließlich vegan, und das Schwein MC Keiler isst einfach alles, was schmeckt. Die Schauspielerin schlüpft dabei selbst in alle Rollen und untermalt die verschiedenen Meinungen der Tiere, vor allem musikalisch, mit Texten, die zum Mitsingen anregen. Bei einem Quiz rund um das Thema Ernährung können die Kinder ihr Wissen testen und werden mit in die Show einbezogen. Als die Tiere anschließend selbst was zubereiten sollen, eskaliert die Situation.
Tina Turbo landet auf einmal selbst im Kochtopf und soll zubereitet werden. Das Huhn ist der Meinung, dass die Menschen lange genug Tiere gegessen haben und möchte den Spieß jetzt umdrehen. Auch die Kuh meint, sie esse als Vegetarierin zwar keine Tiere, aber ein Mensch ist ja wieder was anderes. Lediglich das Schwein, als eigentlich überzeugter Allesfresser, hegt Zweifel an dem Entschluss. Es stellt sich die Frage, ob es in Ordnung ist, einen Menschen zuzubereiten, wenn die Menschen doch dasselbe seit Ewigkeiten mit den Tieren machen. Die Moderatorin kommt letztlich noch einmal davon und beendet die Kochshow mit den Worten: „Wer anderen eine Suppe kocht, fällt selbst hinein.“
Die Grundschüler sind begeistert von der witzigen Show, die aber auch den Diskurs über die Frage nach einer verantwortungsvollen Ernährung eröffnet. Als geforderte Zugabe werden die eingängigen Lieder der Show erneut gesungen, und die Kinder singen und tanzen begeistert mit. Nach der Aufführung erzählen die Acht- bis Neunjährigen von ihren bevorzugten Speisen. Noah mag Fischstäbchen am liebsten, Laurin bevorzugt Reibekuchen, und Denise und Rami essen gerne Fleisch. Von ungesundem Essen halten die meisten nicht viel. So schmecken zum Beispiel Oman Obst und Gemüse und Leonie Kartoffelpüree am besten. Dennoch stößt der gesunde Spargel bei den Kindern eher auf Abneigung. Julian hingegen mag Rosinen überhaupt nicht. Seine Lieblingsspeise sind Spaghetti.
Trotz der verschiedenen Ernährungsweisen waren sich die Grundschüler der Johansenschule aber trotzdem in einer Sache einig: Die Show war „super“.