Krefeld Spahn vertritt Laschet bei der Jungen Union in Krefeld
Krefeld. Armin Laschet konnte nicht kommen. Statt auf dem NRW-Tag der Jungen Union (JU) im Krefelder Seidenweberhaus zu reden, wurde der künftige NRW-Ministerpräsident am Samstagnachmittag in Düsseldorf gebraucht.
CDU und FDP wollen bei ihren Koalitionsgesprächen offensichtlich rasch Nägel mit Köpfen machen. Da wird Laschet gebraucht. Er hat seinen Auftritt beim Parteinachwuchs nun für Sonntagmorgen zugesagt.
Für Laschet sprang am Samstag Jens Spahn in die Bresche. Der 37-Jährige aus Ahaus im Münsterland gilt als eines der größten Talente in der CDU. Zum Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium hat Spahn es schon gebracht. Dank seiner Redegewandtheit ist er Dauergast in den Talkshows auf allen Kanälen.
Spahn geißelte das Rentenkonzept von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz. „Allen alles versprechen, das ist zutiefst unseriös“, so der CDU-Politiker. „Schulz will das Rentenniveau stabil halten, sagt aber nicht, wer das bezahlen soll.“ Scharf griff Spahn SPD, Grüne und Linke in der Islam-Debatte an. „Ich will hierzulande deutsche Moschee-Gemeinden haben, nicht türkische Moschee-Gemeinden in Deutschland“, so Spahn. „Ich will, dass wir die Imame in Deutschland ausbilden und dass sie Deutsch sprechen.“ In den Moschee-Gemeinden sei mit Blick auf andere Religionen heute oft von Ungläubigen statt von Andersgläubigen die Rede. „Das ist der Nährboden für Radikalisierung, das dürfen wir nicht hinnehmen“, sagte Spahn. „Es muss in Deutschland möglich sein, sich kritisch mit dem Islam auseinanderzusetzen“.
Die Forderung von US-Präsident Donald Trump, Deutschland und andere Nato-Mitglieder müssten wesentlich mehr Geld für ihre Sicherheit ausgeben, hält Spahn für berechtigt. „Das hat Barack Obama auch schon gesagt, nur freundlicher.“ Laut Spahn ist die Bundeswehr unterfinanziert, die Ausrüstung der Soldaten oft mangelhaft.
Den Forderungen des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einer gemeinsamen Schuldenausweitung erteilte Spahn eine klare Absage. Europa brauche auf anderen Gebieten mehr Kooperation. „Flüchtlinge, Schutz der Außengrenzen, Terrorbekämpfung, Verteidigung — bei diesen Themen muss Europa gemeinsam handeln, nicht bei Eurobonds“, so Spahn.